Schwiegertochter Martha Robert Seiler 153 dem Fuhrwerk zum nächsten Einkauf, dazu mal brennende Sonne, mal Nebel, mal sogar Schnee, so etwas konnte ihnen der Kuralltag von Tölz nicht bieten. Da Mete und die Robert-Schwestern getrennt vorausfuhren, kam Fontane noch zu einer Erfahrung besonderer Art. Er hatte für zehn Tage Marthas schwarzen Pudel zu betreuen und dann mitzubringen. Bei dessen Übernahme hatte er sich etwas besorgt gegeben und schreibt deshalb, Mete könne das»Schwiegertöchterchen« beruhigen, der Hund sei ihm keineswegs lästig.»Ich habe ein großes Attachement an das amüsante Biestchen und mag ihn als Erbstück von George nicht missen«. 43 Fips, wie er gerufen wurde, bekam dann sogar einen Auftritt in Frau Jenny Treibel. Ein Gast bringt ihn zum Herrenabend bei Wilibald Schmidt mit, weil er ihn auf dem Weg dorthin nicht loswird. Mehr wird über den Hund aber nicht mitgeteilt, auch in den Briefen aus dem Riesengebirge kommt er nur einmal vor. 44 Zu der Schwiegertochter äußert sich Fontane aber wiederholt. Emilie, die zunächst zu ihrer Freundin Johanna Treutler nach Gut Neuhof bei Liegnitz gefahren war, befürchtete offenbar, dass die Robert-Töchter sich auf der schlichten Baude nicht wohlfühlen würden. In dieser Hinsicht kann Fontane sie aber beruhigen:»Marthachen benimmt sich vorzüglich, ist von untadliger Haltung und wirkt sehr gut, namentlich auch sehr hübsch«, teilt er ihr mit, der Doktor im Ort»soll ganz baff gewesen sein.« 45 Am ersten Die Brotbaude bei Krummhübel(heute Karpacz). Zu Fontanes Zeit gab es das höhere Haus noch nicht, nur das kleinere im Vordergrund.
Heft
(2021) 112
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