156 Fontane Blätter 112 Literaturgeschichtliches, Interpretationen, Kontexte ten; Familie Robert kann dann mit bestem Gewissen zurück gelassen werden.« 56 An einer Robert haben wir genug, hieß das, und auch sie kommt nur der Verwandtschaft wegen in Betracht. Entsprechend kompliziert war ihre Platzierung an der Tafel. Nach»ziemlich unerquicklichen Familien-Sitzungen«, wie Mete preisgibt, sollte ihr auf»Wunsch von Papa« der Platz»zwischen Herrn Sternheim u. Dr. Otto Krigar-Menzel« angewiesen werden. 57 Keine Frage, dass zumal ihr das missfiel. Der Bankier Siegmund Sternheim, verheiratet und Familienvater, war ein guter Bekannter von ihr selbst, seine Frau Marie geradezu ihre Freundin 58 – was hatte Martha an deren Seite zu suchen? Otto Krigar aber, Sohn von Adolph Menzels Schwester, war noch Junggeselle und hätte vom Alter her gut zu Martha gepasst. 59 Dass Martha wieder heiraten sollte, haben vernünftigerweise aber doch alle gewünscht. Nicht gewünscht war jedoch die Verheiratung mit Fontanes jüngstem Sohn. Friedrich war damals gerade der Verleger der Werke des Vaters geworden und sollte nach dessen Vorstellungen so bald wohl gar nicht heiraten. Warum Fontane argwöhnte, dass er ein Auge auf die Schwägerin geworfen hatte, ist nicht erkennbar, doch sein Einspruch Das»Englische Haus« in der Mohrenstraße. Der Koch Adolph Huster(1824–1901) richtete hier Festveranstaltungen aus, lieferte als»Traiteur« aber auch Speisen ins Haus. Die»Husterschen Wagen« waren stadtbekannt.
Heft
(2021) 112
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