»Was wird er damit machen?« Aust 73 Die Schrift wird er wie George Meredith gekannt haben, erschien sie doch bei Salo Schottlaender, in dessen Verlag er selbst L’Adultera veröffentlichte. Ein barocker Titel und was dahintersteckt:»Der Dönniges-Stoff« Der auffallende, aber zunächst rätselhafte Titel des Projekts ist in doppelter Fassung überliefert: auf einem einzelnen Blatt und auf dem es einfassenden Umschlagbogen. Der Titel auf dem Einzelblatt lautet: L’imperatrice oder Josephine oder Die rothe Maus. Der Titel auf dem Umschlagbogen fällt etwas kürzer aus, enthält dafür aber einen Zusatz, der fast wie ein Untertitel wirkt oder schon ein Selbstkommentar ist: L’Imperatrice oder Die rothe Maus. ———— (Der Dönniges -Stoff.) 11 Da keine Alternative gestrichen ist, können beide Varianten Geltung beanspruchen. Vielleicht darf der Titel mit dem zweifachen»oder« als der ursprüngliche(und in sich noch variable) gelten, weil nur ihm der weitere Text nach einem kurzen Trennungsstrich auf derselben Blattseite folgt. Der zweite wäre demnach eine revidierte Variante mit einer Information, die wahrscheinlich nur an den Autor gerichtet ist und eine Art Besiegelung darstellt, dass dies gegebenenfalls etwas sein könnte, gewiss eine Information, die allen, die den Text lesen wollen, willkommen sein wird:»Der DönnigesStoff«. Erste Kontakte mit dem, was der»Dönniges Stoff« sensationell umfasst, aber schon aus zeitlichen Gründen nicht meinen kann, lassen sich fast um zwanzig Jahre zurückdatieren und hinterlassen Spuren in Fontanes Notizbuch A 8 mit der Überschrift Im W.’schen Hause(F I, 384 f., ebenfalls Erstdruck). Gegeben wird hier eine Art Gesprächsprotokoll im Wangenheimschen Hause, dem Fontane über Jahrzehnte verbunden blieb und das ihn zu mancher dialogreichen Gesellschaftsszene inspirierte. Zu Beginn dieses formal als ›Szene‹ fixierten Gesprächs unterhält sich ein» Frl. v. D. « mit einem» F. « genannten Herrn. Das Fräulein wird in einer ›Regiebemerkung‹ ausführlich beschrieben:»groß, voll, brandroth, ⌐ leis gebogene Nase, schöne Zähne, kostb: Teint, die lebhafte Grazie der Bewegungen die Heine beschreibt, reich aber einfach gekleidet, die schlangenartige Halskette«
Heft
(2022) 114
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten