Heft 
(2022) 114
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»Was wird er damit machen?« Aust 73 Die Schrift wird er wie George Meredith gekannt haben, erschien sie doch bei Salo Schottlaender, in dessen Verlag er selbst LAdultera veröffentlichte. Ein barocker Titel und was dahintersteckt:»Der Dönniges-Stoff« Der auffallende, aber zunächst rätselhafte Titel des Projekts ist in doppelter Fassung überliefert: auf einem einzelnen Blatt und auf dem es einfassenden Umschlagbogen. Der Titel auf dem Einzelblatt lautet: Limperatrice oder Josephine oder Die rothe Maus. Der Titel auf dem Umschlagbogen fällt etwas kürzer aus, enthält dafür aber einen Zusatz, der fast wie ein Untertitel wirkt oder schon ein Selbstkom­mentar ist: LImperatrice oder Die rothe Maus. (Der Dönniges -Stoff.) 11 Da keine Alternative gestrichen ist, können beide Varianten Geltung bean­spruchen. Vielleicht darf der Titel mit dem zweifachen»oder« als der ur­sprüngliche(und in sich noch variable) gelten, weil nur ihm der weitere Text nach einem kurzen Trennungsstrich auf derselben Blattseite folgt. Der zwei­te wäre demnach eine revidierte Variante mit einer Information, die wahr­scheinlich nur an den Autor gerichtet ist und eine Art Besiegelung darstellt, dass dies gegebenenfalls etwas sein könnte, gewiss eine Information, die allen, die den Text lesen wollen, willkommen sein wird:»Der Dönniges­Stoff«. Erste Kontakte mit dem, was der»Dönniges Stoff« sensationell umfasst, aber schon aus zeitlichen Gründen nicht meinen kann, lassen sich fast um zwanzig Jahre zurückdatieren und hinterlassen Spuren in Fontanes Notiz­buch A 8 mit der Überschrift Im W.schen Hause(F I, 384 f., ebenfalls Erst­druck). Gegeben wird hier eine Art Gesprächsprotokoll im Wangenheim­schen Hause, dem Fontane über Jahrzehnte verbunden blieb und das ihn zu mancher dialogreichen Gesellschaftsszene inspirierte. Zu Beginn dieses formal als ›Szene‹ fixierten Gesprächs unterhält sich ein» Frl. v. D. « mit ei­nem» F. « genannten Herrn. Das Fräulein wird in einer ›Regiebemerkung‹ ausführlich beschrieben:»groß, voll, brandroth, leis ­gebogene Nase, schöne Zähne, kostb: Teint, die lebhafte Grazie der Bewegungen die Heine beschreibt, reich aber einfach gekleidet, die schlangenartige Halskette«