Heft 
(2022) 114
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126 Fontane Blätter 114 Dossier: Fontanes Fragmente von Wolzogens Lumpengesindel, die am 20. April 1895 Premiere feierte, wurde von Paul Schlenther als beste Aufführung gelobt,»die wir seit Mo­naten im Deutschen Theater gesehen haben« 23 . Hedwig Pringsheim war weniger begeistert, wie sie in ihrem Tagebuch festhielt. Das Stück wurde 1891 in der Zeitschrift Freie Bühne für modernes Leben abgedruckt, wo Fontane es las, und 1892 im Wallnertheater uraufgeführt. Die Buchausgabe erschien 1892 im Verlag F. Fontane& Co. Seine bei der Lektüre gewonnenen Eindrücke teilte Fontane Wolzogen am 2. Februar 1892 brieflich mit. 12. Gustav Dahms , Schriftführer des Vereins Berliner Presse, zeichnete für dieses gedruckte Veranstaltungsprogramm verantwortlich. Es wandte sich an die Vereinsmitglieder, die eingeladen waren zu einer Besichtigung des Reichstags am 30. Dezember 1894, einer Neujahrstafel am 2. Januar 1895 und einem Winzerfest des Deutschen Schriftsteller-Verbandes am 3. Januar 1895. Außerdem informierte das Blatt darüber, dass zwei langjährige Ver­einsmitglieder Ende 1894 festliche Jubiläen feiern konnten, Ludwig Pietsch , der am 25. Dezember seinen 70., und Fontane , der am 30. Dezember seinen 75. Geburtstag beging. Beide wurden an ihren Ehrentagen mit Ehrentiteln ausgezeichnet. Fontane erhielt sein Ehrendoktor-Diplom schon einige Tage zuvor am 21. November ausgehändigt. Der kleine Druck wird also gewiss einige Tage vor dem 30. Dezember versandt worden sein, obwohl darin die­ses Datum als bereits zurückliegend erwähnt wird. 13. Die Zuschriften auf die gemeinsame Umfrage des Mercure de France und der Neuen deutschen Rundschau(Freie Bühne) wurden 1895 in beiden Zeitschriften parallel veröffentlicht. Der Text der Umfrage, der hier fehlt, weil Fontane das Blatt zertrennt hat und der zweite Teil nicht überliefert ist, entspricht zweifellos dem publizierten Umfragetext:»Toute politique mise de côté, êtes-vous partisan de relations intellectuelles et sociales plus sui­vies entre la France et l´Allemagne, et quels seraient, selon vous, les meil­leurs moyens pour y parvenir?« 24 Zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beider Länder äu­ßerten sich zu dieser Frage, darunter August Bebel , Michael Georg Conrad , Felix Dahn , Moritz von Egidy , Ludwig Fulda , Ernst Haeckel , Max Halbe , Maurice Maeterlinck , Stéphane Mallarmé , Henri de Régnier , Friedrich Spielhagen , Bertha von Suttner , Ernst Wichert und Bruno Wille . Eine Zu­schrift von Fontane war nicht darunter, obwohl Oskar Bie , seit 1894 leiten­der Redakteur der Neuen Deutschen Rundschau, Fontane das Schreiben des Mercure vom 30. Januar 1895 am 5. Februar 1895 persönlich zugeschickt hatte. Es wurde halbiert und landete auf dem Papierstapel, obwohl auf der Rückseite des halben Blattes nur noch eine halbe Seite frei war, auf der Fon­ tane notierte:»Leitmotiv und daß das Kleine bestimmt sei zu Großem zu führen. Wer das Leben im Lichte der allein maßgebenden Erkenntniß be-