der .großen Touren' verwöhnt und verweichlicht sein"; und letztlich empfiehlt er - »füll deinen Beutel mit Geld"!
Sodann »wag es getrost, und du wirst es nicht bereuen."
Dieser erste Band - ein zweiter ist geplant - bietet neun Routen in vier westmärkischen Gebieten und in den Harz an. Die nicht leichte Auswahl ist gut gelungen, da ja die Wanderwege Fontanes und die in Tagesausflügen, zu Fuß oder / und mit dem Auto, realisierbaren Touren zu koordinieren waren. Der Autor zieht so bedeutsame Werke wie „Schach von Wuthenow' in Zusammenhang mit der Route um den Neuruppiner See heran und versäumt es nicht, auf historische Orte wie Wustrau (der alte Zieten) oder Fehrbellin (mit Bezug auf Kleists Drama »Prinz Friedrich von Homburg") einzugehen. Den Weg zum Stechlinsee mit Gransee, Lindow, Rheinsberg nutzt der Verfasser, um recht umfangreich ein Hauptwerk Fontanes, den „Stechlin", zu zitieren und mit der märkischen Landschaft verbundene, namhafte Autoren wie Strittmatter oder Tucholsky zu Worte kommen zu lassen.
Zu den ersten vier Routen ist J. Wolff die Textauswahl aus Fontanes Erzählwerk, das in dieser Landschaft angesiedelt ist, in Kombination mit den „Wanderungen" und Auszügen aus Werken anderer Autoren besonders gut gelungen, und seine Absicht, »Fontanes Erzählweise, die sich dem Realismus verpflichtet weiß" (S. 8), dem Leser zu erschließen, wird deutlich. Die folgenden Reisen 5 bis 9 konzentrieren sich vor allem auf Tangermünde, Wust mit den Kattes sowie im Harzkapitel auf Altenbrak und Quedlinburg. Sie geben eher den Eindruck von Land und Leuten am Ende des 19. Jahrhunderts in der Sichtweise der Werkfiguren wieder (besonders deutlich bei Cécile), wodurch im Vergleich zu den ersten vier Routen der Blickwinkel verändert und damit das Grundanliegen des Buches variiert wird.
Stets jedoch wird der Leser zur Vor- oder Nachbereitung einer Reise auf den Spuren Theodor Fontanes das Buch bereichert aus der Hand legen.
Die einzelnen Ausflüge sind in den Teilen ihrer Beschreibung so gehalten, daß sie ihrer Aufgabe, „Fontanes Erfahrungen nachzuspüren und diese mit eigenen zu vergleichen' (S. 7), voll gerecht werden.
Nehmen wir die Route 2: Auf Preußens Spuren rund um den Neuruppiner See. Der Autor beansprucht nur vier Seiten für seine Erläuterungen und läßt Theodor Fontane auf rund 15 Seiten über die Orte Wuthenow, Wustrau und ihre Bewohner erzählen - über Schach von Wuthenow und seinen Knecht Krist, die Knesebecks und ihr Herrenhaus, die Zietens und ihren Besitz. Beide Teile werden durch sechs Bilder und eine Orientierungsskizze ergänzt, so daß man über einen sicheren und gut informierenden Wegweiser durch das märkische band mit seinen Bauwerken und seiner Geschichte verfügt.
Da es zum Teil erhebliche Veränderungen an den Schlössern und Parks sowohl in der Realität als auch in den Beschreibungen in der Fontaneschen Epik gibt, ist J. Wolff darauf bedacht, dem Leser das Zurechtfinden unter beiden Aspekten zu erleichtern. Die preußische Geschichte und die der Adelsgeschlech- ter , ihr Verhältnis zu Land und Leuten und das Schicksal ihrer Herrenhäuser bis
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