Heft 
(1991) 51
Seite
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Theodor Fontane Gesellschaft e. V.: gegründet am 15. Dezember 1990 in Potsdam

100 Jahre nach dem Erscheinen von Stine und Quitt, der Vollendung des Romans Unwiederbringlich und einer ersten Fassung von Eili Briest erfüllte sich für die weltweite Gemeinde der Freunde und Liebhaber Fontanes ein längst geheg­ter Wunsch, den Autor durch die Gründung einer Gesellschaft zu würdigen und die weitere Verbreitung seines dichterischen Werkes und seines Gedanken­gutes in vielfältiger Weise zu fördern.

Die Gründungsversammlung bewies, daß sich auch im brandenburgischen Lande trotz problemreicher Zeit Bedingungen schaffen lassen, die einen Ausblick auf hellere Horizonte ermöglichen.

So war eine freudige Erregung zu spüren bei den weit über hundert versam­melten Verehrern des Dichters, die im Potsdamer Klub der Künstler und Archi­tekten «Eduard Claudius' am 15. Dezember 1990 zusammenkamen, um die Theodor Fontane Gesellschaft e. V. ins Leben zu rufen.

An der Gründungsversammlung nahmen Fontane-Freunde aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und Europas sowie auch Nachkommen des Dichters teil. Das Bundesland Brandenburg wurde durch Herrn Minister Enderlein ver­treten, und für die Stadt Potsdam sprach Herr Oberbürgermeister Dr. Gräm­lich die Begrüßungsworte. Den Festvortrag hielt die Nestorin der zeitgenössi­schen Fontane-Forschung, Frau Prof. Dr. Charlotte Jolles. (Vgl. S. 4 ff.) Ferner legten 14 Damen und Herren Gedanken und Erwartungen zur Gründung der neuen literarischen Vereinigung dar; unter ihnen die Schriftsteller Gisela Hel­ler und Günter de Bruyn, Prof. Dr. Schmidmaier von der Deutschen Staats­bibliothek in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. Wülfing (Bochum), Frau Prof. Dr. Sagarra (Dublin), Frau Dr. Plett (Köln), Dr. Eversberg als Vertreter der Theodor-Storm-Gesellschaft und Dr. Kleine vom Fontane-Kreis Zeuthen. Glückwünsche des Bundespräsidenten von Weizsäcker, des Bundes- ministeriums des Innern sowie von weiteren Institutionen und Persönlichkeiten wurden dankbar entgegengenommen. Mit Beifall nahmen die Versammelten die Mitteilung auf, daß das Bundesministerium des Innern die Gründungsver­sammlung mit einer Zuwendung von 1500 DM unterstützt.

Durch die gediegene Gastlichkeit des Hauses gestärkt, verabschiedeten am Nachmittag und nach eingehender Diskussion, wenn auch ohne Routine in den Gepflogenheiten bundesdeutscher Vereinspraxis, die Anwesenden die Satzung des neuen Vereins, wählten einen Vorstand, Herrn Prof. Dr. Helmuth Nürn­berger (Hamburg) zum Vorsitzenden sowie unter besonderem Beifall die Fest­rednerin zur Ehrenpräsidentin der Fontane Gesellschaft.

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