Worte: „Mit dem Adel, hohen und niedren, bin ich fertig; er war zeitlebens ein Gegenstand meiner Liebe, die auch noch da ist, aber einer unglücklichen Liebe." (29. Mai) „Der eigentliche Adel, der, den wir im Auge hatten, ist der Landadel, und sosehr ich gerade diesen liebe..., so ist mir doch immer mehr und mehr klargeworden, daß diese Form in die moderne Welt nicht mehr paßt... Man kann sich viertelstundenlang an diesen merkwürdigen Gewächsen erfreuen, aber man kann es zu keiner Freundschaft und Übereinstimmung mit Ihnen bringen. Meine rein nach der ästhetischen und novellistischen Seite hin liegende Vorliebe bleibt dieselbe, aber Verstand, Rechts- und Selbstgefühl lehnen sich gegen diese Liebe auf und erklären sie für eine Schwäche." (2. September)
Bemühen um Selbstverständigung ist nie unwichtig. Und das mit Lächeln dargestellt zu bekommen ermutigt selbst Menschen in einem anderen Jahrhundert...
Fontanes Lächeln in Briefen, sein heiteres Darüber-Stehen waren mir Anfang 1976 Medizin. Ich kann an dieser Stelle nur diesen einen Satz und keinen Roman schreiben. -
Uber die Lese-Erlebnisse mit Fontanes „richtigen" Romanen wollte eine Leserin nach der Lektüre des „Sterntalermädchens" (1987) mehr wissen... Ich werde erst mal einige Seiten „Schriftsteller-Echos" älterer „Fontane-Blätter" kopieren lassen und nach Thüringen schicken - vielleicht mit Randbemerkungen. Über Effi Briest und den Stechlin müßte ich Extrablätter schreiben... Nicht hier, nicht heute.
Günter Noack, geb. am 24. September 1943 in Pfeifferhahn, Kreis Crossen/ Oder. Studium Dresden 1962/66, Lehrer 1966/81 mit einjährigem Intermezzo im Goethe-Nationalmuseum 1970/71, seit 1981 Schloßführer, Museologe, freier Journalist.
Mehrere ungedruckte Manuskripte. Gedruckt: „Sterntalermädchen" (E, 1987)