Heft 
(1993) 56
Seite
105
Einzelbild herunterladen

rien wieSubstantivableitungen, Fremdwörter",Substantivkomposita" und Adverbien". Auch geht es um Syntaktisches und um Wortspiele. Äußerst amüsant sind die lexikalischen Fehlleistungen der Übersetzer, wie die Ver­wechslung vonEisen" undice", die Übersetzung vonfreisprechen" durch to be quite honest".

Die Schlußbemerkung der Verfasserin schiebt noch einmal die Problemstel­lung des Titels in den Vordergrund. Wider Willen geht aus ihr hervor, daß die wissenschaftliche Fontanerezeption in England und den USA für die Kritik an den Übersetzungen nicht wirklich notwendig war. Die detaillierte Betrachtung der bestehenden Übersetzungen in englischer Sprache - von Irrungen, Wirrun­gen und Effi Briest bestehen mehrere Übersetzungen - hat die zahlreichen gra­vierenden Fehler und Mängel dieser Übersetzungen ans Tageslicht gebracht. Wer sich über die Fontane-Übersetzungen im angelsächsischen Sprachgebiet informieren will, findet bei Krause eine verläßliche Quelle. Viel wichtiger jedoch ist die Übersetzungskritik. Krauses kritisches Verfahren kann als Modell gelten für vergleichbare Untersuchungen, die sich auf Fontane-Übersetzungen in anderen Sprachbereichen richten.

Hans-Jürgen Schmelzer: Der alte Fontane. - Berlin: Stapp Verlag 1992. 128 S. (Preußische Köpfe)

(Rez.: Luise Berg-Ehlers, Bochum)

Der Titel täuscht! Nicht nur derpreußische Kopf" des alten, auch der des sogenanntenmittleren" Fontane wird vom Verfasser gezeichnet; sein Buch umfaßt also die Jahre von 1859 bis 1898. Damit ist der bemerkenswerte, wenn auch nicht ganz gelungene Versuch angedeutet, fast vierzig Jahre eines an Erlebnissen und literarischen Ergebnissen reichen Schriftstellerlebens auf gut hundert Seiten darbieten zu wollen. Im Inhaltsverzeichnis findet man die lapi­daren Hinweise:Wanderungen durch die Mark Brandenburg",Der Kriegsbe­richterstatter",Das Frankreichabenteuer",Vom Theaterkritiker zum Roman­cier",Der große Erzähler",Späte Ehrungen, Abschied". Darüber aber kann der Leser bereits andernorts in den zahlreichen und an Umfang wie Intention unterschiedlichen Fontane-Biographien hinreichende Informationen erlangen. Warum also und für wen ist dieses neue Buch geschrieben?

Fontane als erfahrener Rezensent und als zuweilen von leidvollen Erfahrungen geprägter Rezensierter warf immer ein skeptisches Auge auf die sogenannten Waschzettel" der Verleger, für die heutzutage die Rückseiten der Buchum­schläge eintreten müssen. Und da finden wir bei dem vorliegenden Band in nuce eine Fontane-Biographie, die den eventuell unkundigen Leser daran zweifeln läßt, ob das Objekt seines literarischen Interesses dieses wirklich ver­dient hat. Dort steht nämlich u.a.:

105