Heft 
(1994) 57
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wende sich von dem Gegenstände seiner Mißverbindung ab und dem Gegenstände seiner Liebe zu") als falsch ablehnt. "Denn so groß und stark das menschliche Herz ist, eins ist noch größer: seine Gebrechlichkeit und seine wetterwendische Schwäche."

Nr. 9: An Dr. Paul Schlenther

Sonnabend.

[5.2.1887]

Hochgeehrter Herr.

Ich will doch nicht säumen, Ihnen für Ihre Kritik zu danken, die ich eben mit großem Behagen gelesen habe. Ich entsinne mich auch noch einiger ganz farblos gewordener Lappen, dazu der Talbot-Sterbebank aus der Schinkelschen Zeit her. Traurig. Und daß man nun gerade die fragwürdi­gen Zuckerhüte herübernahm! Abgesehn von dem Dank, den ich Ihnen für Ihre freundliche Vertretung schulde, danke ich dem Himmel, von Krank- heits wegen um die Pflicht einer Verurtheilung gekommen zu sein. Denn ich bezweifle, daß ich mich viel anders dazu gestellt hätte.

In vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane

Auf der Briefabschrift die Randnotiz Paul Schlenthers: "Über die Jungfrau im Opernhaus mit Anna Führing als Gast / Datum wäre daran zu ermit­teln; Gen. Int, des kgl. Schauspiels."

Ihre Kritik: Schlenthers Kritik über die Aufführung von Schillers "Jungfrau von Orleans" (in der Hauptrolle Anna Führing als Gast) erschien in der Vossischen Zeitung vom 5. Februar 1887.

Nr. 10: An Dr. Paul Schlenther

Berlin 19. April 87. Potsd. Str. 134. c.

Hochgeehrter Herr.

Darf ich Ihnen in Beifolgendem mein Neuestes überreichen! Vielleicht finden, will sagen nehmen Sie Gelegenheit in "Nation" oder "Frankf Ztg" ein paar freundliche Worte darüber zu sagen, freundliche, die deshalb durchaus nicht lobende zu sein brauchen.

In vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane

In der Vossin einen Schuß abzufeuem will ich L.P. bitten.

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