Nr. 32: An Dr. Paul Schlenther
Berlin 9. Januar 90 Potsd. Str. 134. c.
Hochgeehrter Herr.
Besten Dank für die Sendung. Es kommt alles in einen großen Reisekorb; lesen kann ich nichts mehr; nur an Zabel will ich mich nachträglich noch 'ranmachen.
Den Vorschlag für den Sommer acceptire ich dankbarst, davon ausgehend, daß es hoffentlich nicht schadet, wenn Mai 1891 herankommen sollte. Vorläufig erliege ich unter einer Last mir aufgepuckelter Arbeit. Dabei bekümmert es mich doch, daß "die Bredows" (diese geträumte Lieblingsarbeit) als Opfer fallen.
In vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane
Handschriftliche Randbemerkung auf der Briefabschrift: "Sendung von Festartikeln zum 70. Geburtstag". Fontane war es offenbar zuwider, so massiv gefeiert zu werden.
Eugen Zabel (1851 - 1924), Feuilletonist, Reiseschriftsteller, Erzähler, Übersetzer; Redakteur der National-Zeitung. Siehe auch: Christa Schultze, "Fünf Briefe Theodor Fontanes an Eugen Zabel". In: Fontane Blätter, Heft 47 (1989), S. 20.
“die Bredows "Das Ländchen Friesack und die Bredows". Siehe Fontanes Tagebuch 1. Januar - 1. Juli 1889: "Als Hauptarbeit aber fängt an mich eine neue große märkische Arbeit zu beschäftigen: Die Bredows, ihre Geschichte und ihr Besitz." (In: Das Fontane-Buch, hrsg. von Ernst Heilborn, Berlin: S. Fischer Verlag 1919, S. 178) Die “geträumte Lieblingsarbeit" blieb Fragment.
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Nr. 33: An Dr. Paul Schlenther
Berlin 30. Januar 90 Potsd. Str. 134. c.
Hochgeehrter Herr.
Stephany und Frau wollen nächsten Sonntag 5 1/2 bei uns essen. Es wäre sehr nett und liebenswürdig, wenn Sie mit von der Parthie sein wollten. Wir rechnen auch auf Mauthner, Fulda, Brahm, wenn nicht Absagen kommen. Ihrer geneigten (hoffentlich zustimmenden Antwort) entgegensehend,
in vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane