Heft 
(1994) 57
Seite
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Preußen und den Niederlanden", während sich Guillaume van Gemert mit dem "Niederlandbild" Ernst Moritz Arndts auseinandersetzt.

Mehrere Beiträge widmen sich den Beziehungen Fontanes zu Branden­burg/Preußen und zu den Niederlanden, und schließlich kommt dieser Autor mit seinen Betrachtungen über Schloß Oranienburg und Luise Hen­riette von Oranien, die spätere Kurfürstin von Brandenburg, durch den Abdruck eines Ausschnittes aus den "Wanderungen durch die Mark Bran­denburg" auch selbst zu Wort. Sehr informativ sind auch jene Beiträge, die sich mit dem Austausch von Architektur, Landschafts- und Gartengestal­tung sowie mit den Deich- und Meliorationsarbeiten beschäftigen. Hans Peter Trömel macht die Leser mit den Leistungen eines Simon Leonhard von Haerlem (1701 - 1775), des "Kulturpioniers des Oderbruchs" bekannt, während Christian Wendland in seiner Forschungsarbeit "Die Niederlän­der im Holländischen Viertel in Potsdam" erstmalig die bisher größte Anzahl von Niederländern mit Namen, ursprünglicher Anschrift und Pro­fession, teilweise sogar mit ihrem handwerklichen bzw. künstlerischen Wirken, nachweist. Ein eindrucksvolles Gegenbeispiel dazu bietet die Stu­die Henri van der Wycks "De Paauw: Een Hollandse buitenplaats in Prui- sische stijl", in dem sie deutsche Einflüsse in Architektur und Gartengestal­tung auf die Niederlande, insbesondere auf den Schloßpark De Paauw, sinnfällig macht.

Andere Autoren beschäftigen sich mit dem Leben von Niederländern in Berlin und Potsdam während des 18. und 19. Jahrhunderts. Hervorhebens­wert erscheint der Beitrag von Dorota Popowska, der sich einem fast ver­gessenen geschichtlichen Vorgang widmet: "Auserwählte Kinder Gottes im Lande Preußen. Das niederländische Erbe der preußischen Mennoniten." Das Sonderheft bietet insgesamt eine Fülle von Anregungen für weitere Forschungen zur Geschichte der wirtschaftlichen, handwerklich-techni­schen und kulturell-künstlerischen Beziehungen zwischen den Menschen in Brandenburg/Preußen und den Niederlanden und schließt insofern auch aktuelle Fragen eines Zusammenwirkens in unserer Zeit ein.

* Interessenten können die Zeitschrift beziehen über: Dr. J. Enklaar-Lagendijk, Muurhuizen 11,3811 EC Amersfoort, Niederlande.

Das hier vorgestellte Sonderheft ist zum Preis von DM 40.00 erhältlich beim För­derverein zur Pflege Niederländischer Kultur in der Mittelstraße 3, 14467 Pots­dam (Do - So von 12 bis 17 Uhr).

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