Heft 
(2023) 116
Seite
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Georg Friedlaenders Aus den Kriegstagen 1870 D'Aprile 87 genommen. Ende Juni 1870 wurde er, inzwischen Gerichtsassessor im Schlesischen Schmiedeberg, als Reserveleutnant einberufen. Nach der Schlacht bei Mars-La-Tour am 16. August wurde er zur kämpfenden Truppe an die Front nach Frankreich beordert und dort für besondere Tapferkeit in den Gefechten bei Orléans mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Mut­maßlich mit Typhus infiziert, wurde er Mitte Dezember wieder nach Berlin geschickt, das er kurz vor Weihnachten 1870 erreichte. 8 Seine Kriegsdar­stellung umfasst den gesamten Zeitraum von der Mobilmachung bis zur Rückkehr nach Preußen. Wie wir aus dem ersten überlieferten Brief Fontanes an ihn wissen, hat Friedlaender mindestens seit 1884 an seinem Kriegsbuch gearbeitet. Immer wieder wurde der fast 25 Jahre jüngere und bis dahin noch nicht durch Veröffentlichungen hervorgetretene Schmiedeberger Amtsrichter dabei von Fontane ermuntert:»Erfüllen sich unsre Wünsche«, wendet sich Fonta­ne am 18. August 1884 während seiner Sommerfrische im Riesengebirge an ihn,»so haben wir morgen(Dienstag) ein Rendez-vous bei Exner, das uns hoffentlich zu weitrem Geplauder über das ›Kriegsbuch‹ Ihrerseits und die ›Kriminal-Novelle‹ meinerseits Gelegenheit giebt.« 9 Fontane vermittelte auch die Erstpublikation der Arbeit in der Vossischen Zeitung und empfahl seinem Stammverleger Wilhelm Hertz die Veröffentlichung in Buchform. Titelblatt und Widmung