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Oberflächenformen und allgemeiner geologischer Bau des Blattes.
niederungen und Rinnen, die mit meist deutlich ausgeprägten Erosionsabhängen in die Hochfläche übergehen, verhältnissmässig tief eingesenkt sind. Zur Ausbildung von Steilrändern, die Ah- schnittsprofile gewähren, kommt es vor Allem am Platkow-, Netzow-, Gr. Mahlgast- und Röddelin-See, die typische, von Steilrändern eingefasste Rinnen-Seen darstellen.
Die oro-hydrograpliische Ausgestaltung, sowie der geologische Aufbau dieses Gebietes, und nicht nur der Nachbarblätter dieser Lieferung, sondern auch von Blättern der benachbarten 53. und 58. Karten-Lieferung, steht in engster Beziehung zu der unweit in südost-nordwestlicher Richtung (Blatt Templin) und weiterhin in mehr nördlicher Richtung (Blatt Thomsdorf) sich hinziehenden grossen sogenannten südbaltischen Endmoräne, die ihre Entstehung einem, durch einen längeren Zeitraum dauernden, stationären Verhalten des Eisrandes während der Absehmelzperiode des letzten Inlandeises verdankt. Vom Eisrande, unmittelbar vor demselben das gröbste Material der Grundmoräne als Geschiebepackungen in Form von Wällen oder auch Ketten isolirter Hügel zurücklassend, ergossen sich die, das fortwährend aus- gestossene Grundmoränenmaterial verwaschenden, mit Gesteinsmaterial beladenen Schmelzwasser über das vorliegende Gelände, dasselbe mit Grand- und Sandmassen überschüttend. So entstanden die mehr oder weniger ebenen, der Endmoräne zumeist vorgelagerten Grand- und Sandgebiete, die dem isländischen „Sandr“ vergleichbar sind und auch auf dem Blatte Gandenitz eine grosse Rolle spielen. Erst als die fortwährenden Stromverlegungen, die als die Ursache der Ueberschüttung so grosser Gebiete angesehen werden müssen, aufhörten und die Schmelzwasser in feste Gerinne gefasst wurden, erfolgte eine vorwiegend orodirende, ausfurchende Thätigkeit der Schmelzwasser, deren Ergebniss wir heute in den oben erwähnten Schmelzwasser- Rinnen sehen.