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Dies bedeutet für die Machtanalyse mehrdimensionaler Organisationsstrukturen, daß zunächst die Konfliktparteien festzustellen sind, welche in einem Handlungsfeld zusammenarbeiten. Anschließend ist zu prüfen, welche Interdependenzen zwischen ihnen bestehen und welchen Rang die beeinflußten Personen innehaben.
Die absolute Macht der Konfliktparteien pro Handlungsfeld wird durch die Multiplikation von Machtbereich, Machtstärke und Machtausdehnung ermittelt. Sie bezieht sich auf ein bestimmtes Handlungsfeld, welches durch den Indikator"Phase des Handlungsprozesses" beschrieben wird. Eine umfassende Machtanalyse mehrdimensionaler Organisationsstrukturen muß deshalb alle Handlungsfelder einschließen, in denen die Konfliktparteien voneinander abhängig sind. Außerdem kann die Nettomacht jeder Konfliktpartei errechnet werden, indem die absolute Macht jeder Konfliktpartei mit der Macht der anderen Kontrahenten auf die betreffende Konfliktpartei verrechnet wird.
c) Wirkung des_Kompetenzkonfliktes auf das_Machtgleichgewicht zwischen den Konfliktparteien
Die Ausführungen zu Machtbereich, Machtstärke und Machtausdehnung von Aktoren, bezogen auf verschiedene Handlungsfelder in der Unternehmung lassen zunächst grundsätzlich erkennen, daß die formale Position einer Person, wie sie z.B. in Organigrammen verdeutlicht wird, nicht unbedingt ihrem Umfang an Macht und Einfluß entspricht. 1)
Urygı, Krüger(Machtstruktur) 127, vgl. auch
Kröger(Macht) 131 ff.