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Insofern ist es notwendig, das jeweilige Aufgabenbild einer Stelle, ihre vertikale Einordnung in die Organisationspyramide sowie den einer Person zur Verfügung stehenden Handlungsspielraum zu untersuchen.
Für mehrdimensionale Organisationsstrukturen bedeuten diese Aussagen, daß ein Machtgleichgewicht zwischen den Konfliktparteien einer Konfliktsituation nicht alleine durch eine gleichberechtigte Kompetenzverteilung hergestellt werden kann. Dabei haben die notwendigerweise vereinfachenden Überlegungen zu Machtbereich, Machtstärke und Machtausdehnung und die damit verbundene simplifizierende Quantifizierung eine unmittelbare heuristische Bedeutung. Da die absolute Macht eines Aktors durch Multiplikation der Werte von Machtbereich, Machtstärke und Machtausdehnung ermittelt wird, kann sich ein Machtungleichgewicht auf eine oder mehrere dieser Machtdimensionen beziehen. Dabei gelten die folgenden Ausführungen insbesondere für mehrdimensionale Organisationsmodelle, in denen von einer grundsätzlichen Gleichberechtigung der Dimensionen ausgegangen wird.
Bei angenommener Gleichheit von Machtstärke und Machtausdehnung der Konfliktparteien kann ein unterschiedlicher Machtbereich auf divergierende Handlungsspielräume oder ein ungleichartig ausgeprägtes Aufgabenbild zurückgeführt werden. In einer Verrichtungs-/Objekt- Matrixorganisation auf oberster Unternehmungsebene wäre ein Ungleichgewicht z.B. bereits dann gegeben, wenn die Geschäftsbereiche Aufgaben von grundsätzlich langfristiger