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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
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"klassische" Stab-Linien-Konflikt kann jedoch weitgehend vermieden werden, weil durch die Gleichberechtigung der Konfliktparteien die fachliche Autorität der Personen und die Qualität der Entscheidungsalternativen eine domi­nierende Bedeutung erhält. Ausgehend von einer zwei­dimensionalen Organisationsstruktur soll im folgenden die mögliche Zuordnung von Stäben, jeweils unter Gesichtspunk­ten der Konflikthandhabung diskutiert werden(vgl. Abb. 31)..

Der Stab_der_Unternehmungsleitung(1) ist m.E. für die Handhabung von institutionalisierten Konflikten eher von

mittelbarer Bedeutung. Insbesondere kann er bei Anru­

fung der Unternehmungsleitung als Schieds-oder Berufungs­instanz zur Vorbereitung und Prüfung von Lösungsvorschlä­

gen herangezogen werden. Möglich ist auch die Wahrnehmung

einer koordinierenden Funktion, z.B. als Projektlenkungs­

ausschuß.

Die Stärke der Instanzen außerhalb der Matrix-Schnitt­punkte(2)/(3)(z.B. der Geschäftsbereiche und der Re­gionalbereiche) V können im Rahmen mehrdimensionaler

Zusammenarbeit die insbesondere bei mehrdimensionalen Organisationsformen stärker zu verankernde Rolle des Fach-Opponenten übernehmen. 2) Damit dienen sie nicht nur der Entscheidungsvorbereitung im positiven Sinne. Eben­so lassen sie sich zur fachbezogenen Kritik heranziehen. Die einseitige Funktion der Linieninstanzen als Macht­opponenten wird damit korrigiert.

U nie80 Konstellation hängt natürlich vom Segmentierungs­

muster der jeweiligen mehrdimensionalen Organisations­struktur ab, vgl. Kapitel B d.A.

Vgl. die Überlegungen zum Entscheidungsgleichgewicht auf S. 222 d.A. Dort wurde bereits allgemein darauf hinge­wiesen, daß Stäbe zur Vermeidung der Personalunion von

Fach- und Machtopponenten, bzw. von Fach- und Macht­promotoren einzusetzen sind.

2)