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Der institutionalisierte Konflikt in mehrdimensionalen Organisationsstrukturen ökonomischer soziotechnischer Systeme / vorgelegt von Dieter Wagner
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Die systembezogene Beurteilung der Konfliktsituation ergab, daß mehrdimensionale Organisationsmodelle

in sach-rationaler und sozio-emotionaler Hinsicht

ein höheres Effizienzniveau gewährleisten können

als mehrdimensionale Organisationsformen. Dies gilt

auch für die Innovationsfähigkeit und die strukturelle Anpassungsfähigkeit. Dagegen besitzen mehrdimensionale Organisationsformen ein größeres Stabilitätspotential und sind bei der Durchsetzung von Innovationen über­legen. In einer speziellen Konfliktanalyse erfolgte

eine Untersuchung von Kompetenz- und Entscheidungs­konflikten und die Diskussion der Konfliktwirkungen

im Hinblick auf ein in diesem Zusammenhang beschrie­benes Macht- und Entscheidungsgleichgewicht.!) Die Untersuchung ergab in dieser Hinsicht, daß das Macht­gleichgewicht in mehrdimensionalen Organisationsmodel­len labiler ist als in mehrdimensionalen Organisations­formen, jedoch zugleich durch die Möglichkeit der Varia­tion von Machtbereich, Machtstärke und Machtausdehnung ein größerer Flexibilitätsspielraum besteht.Die Wirkung des Entscheidungskonfliktes auf ein Entscheidungsgleich­gewicht ist ähnlich zu beurteilen. Insbesondere bei mehr­dimensionalen Organisationsmodellen besteht die Gefahr der Konfliktverschiebung auf die persönliche Ebene, was wiederum die Labilität dieses Strukturtyps zeigt.

Die Erörterung der Handhabung des institutionalisier­ten Konfliktes in Kapitel D erfolgte aufgrund der Er­kenntnisse, welche bei der Beschreibung und Beurtei­lung von Konflikten gewonnen wurden. Als integrative Ansatzpunkte der Konflikthandhabung wurden Speziali­sierungs-, Generalisierungs-, Planungs-, Partizipa­tions- und Formalisierungsstrategien sowie Möglichkei­ten der Einrichtung von Beschwerde- und Widerspruchs­stellen und Management-Informations-Systemen, insbe­

1) Vgl. S. 160 dA.