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Die systembezogene Beurteilung der Konfliktsituation ergab, daß mehrdimensionale Organisationsmodelle
in sach-rationaler und sozio-emotionaler Hinsicht
ein höheres Effizienzniveau gewährleisten können
als mehrdimensionale Organisationsformen. Dies gilt
auch für die Innovationsfähigkeit und die strukturelle Anpassungsfähigkeit. Dagegen besitzen mehrdimensionale Organisationsformen ein größeres Stabilitätspotential und sind bei der Durchsetzung von Innovationen überlegen. In einer speziellen Konfliktanalyse erfolgte
eine Untersuchung von Kompetenz- und Entscheidungskonflikten und die Diskussion der Konfliktwirkungen
im Hinblick auf ein in diesem Zusammenhang beschriebenes Macht- und Entscheidungsgleichgewicht.!) Die Untersuchung ergab in dieser Hinsicht, daß das Machtgleichgewicht in mehrdimensionalen Organisationsmodellen labiler ist als in mehrdimensionalen Organisationsformen, jedoch zugleich durch die Möglichkeit der Variation von Machtbereich, Machtstärke und Machtausdehnung ein größerer Flexibilitätsspielraum besteht.Die Wirkung des Entscheidungskonfliktes auf ein Entscheidungsgleichgewicht ist ähnlich zu beurteilen. Insbesondere bei mehrdimensionalen Organisationsmodellen besteht die Gefahr der Konfliktverschiebung auf die persönliche Ebene, was wiederum die Labilität dieses Strukturtyps zeigt.
Die Erörterung der Handhabung des institutionalisierten Konfliktes in Kapitel D erfolgte aufgrund der Erkenntnisse, welche bei der Beschreibung und Beurteilung von Konflikten gewonnen wurden. Als integrative Ansatzpunkte der Konflikthandhabung wurden Spezialisierungs-, Generalisierungs-, Planungs-, Partizipations- und Formalisierungsstrategien sowie Möglichkeiten der Einrichtung von Beschwerde- und Widerspruchsstellen und Management-Informations-Systemen, insbe
1) Vgl. S. 160 dA.