Teil eines Werkes 
Teil 1 (2002) Kinderleistungen - Lehrererwartungen
Entstehung
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Kinderleistungen

Diese Aufgaben hatten wir im Rahmen des Geometrietests auch 1995 Schulanfängern vorge­legt und die Kinder hatten genau die gleichen Ergebnisse erzielt.

Es zeigte sich auch zu Beginn dieses Schuljahres, dass eine Reihe von Kindern nicht ın der Lage war, ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig auf zwei Dimensionen zu richten. Die Höhe der schmalen Flasche war für viele Kinder ausschlaggebend für ihre falsche Entscheidung. Das macht auf ein Problem aufmerksam, nämlich, dass die Kinder sich bei Vergleichen auf den visuellen Eindruck verlassen, wobei in erster Linie die lineare Ausdehnung(Höhe oder Breite je nach Anordnungsrichtung der zu vergleichenden Objekte) eine Orientierungshilfe für die Entscheidung fürMehr oder Weniger ist. Dieses Stützen auf visuelle Eindrücke wird durch viele Lehrwerke verstärkt, indem gleichartige Objekte übereinander gestapelt werden und die Kinder dann erkennen sollen, in welchem Beispiel mehr Objekte sind. Diese Fixierung auf die lineare Ausdehnung führt später zu Fehlern, wenn verschieden große Objekte der Anzahl nach zu vergleichen sind. Hier sind dann andere Strategien(Eins-zu-eins-Zuordnungen oder Zäh­len) notwendig.

Aufgabe 10: Längenvergleich ohne Messen

Erwartungsgemäß hat diese Aufgabe die Mehrzahl der Kinder bewältigt. In Berlin und Bran­denburg wurden annähernd die Ergebnisse erreicht, die 1995 bei der Lösung einer analogen Aufgabe erreicht wurden(98%). Die 84% Lösungshäufigkeit der Klassen aus NRW drücken den Gesamtdurchschnitt deutlich nach unten. Sicher spielen auch bei dieser Aufgabe Sprach­probleme eine Rolle. Als alleinige Erklärung können sie aber nicht dienen, da dann auch in den Berliner Klassen mit hohem Anteil nicht-deutschsprachiger Kinder der Anteil der Lösun­gen hätte geringer sein müssen. Die Kinder in Berlin haben vielleicht auch zufällig der Zeichnung die von uns intendierte Aufgabenstellung entnehmen können, auch wenn sie nicht jedes Wort verstanden haben.

Berlin: Anzahl der Schüler: 219 Aufgabe richtig gelöst: 210(95,9%) (Ju: 95%;: 97%) Aufgabe falsch gelöst: 8(3,7%) Aufgabe nicht gelöst:|(0,5%) Brandenburg: Anzahl der Schüler: 180 Aufgabe richtig gelöst: 177(98,3%) (Ju: 99%;: 98%) Aufgabe falsch gelöst: 3(1,7%) Aufgabe nicht gelöst: 0 NRW: Anzahl der Schüler: 431 Aufgabe richtig gelöst: 364(84,5%) (Ju: 94%;: 75%)!! Aufgabe falsch gelöst: 63(14,6%) Aufgabe nicht gelöst: 4(0,9%) Insgesamt: Anzahl der Schüler: 830 Aufgabe richtig gelöst: 751(90,5%)

(Ju: 95,7%;: 85,8%)

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