34 Strategisches Personalmanagement
V Schritte auf dem Weg zum strategischen Personalmanagement
Die hiermit entwickelte Perspektive eines strategischen Personalmanagements greift das Problem der Gestaltungsbedingungen des sozialen Systems der Unternehmung in seinem Verhältnis zu deren ökonomischer Dimension auf. Ein derart umfassendes Konzept bedarf einer schrittweisen Realisierung. Mit Hans Ulrich sollte die Formulierung des Sozialkonzeptes einer Unternehmung der Ausgangspunkt weiterer strategischer Überlegungen sein. Rolf Wunderer verweist auf einige der dabei zu beachtenden Gesichtspunkte:
„Strategisches Personalmanagement kann nur greifen, wenn Personalarbeit im operativen und taktischen Bereich akzeptiert ist:„Wer mit seinem Personalwesen noch in der Verwalterphase steckt, sollte strategische Ambitionen zurückstellen.“
„Die Führungskräfte im Personalwesen sollten den besonderen Anforderungen der Personalarbeit auch im konzeptionellen und strategischen Bereich gewachsen sein. Dafür ist nicht zuletzt auch die Geschäftsleitung verantwortlich.“ „Die Entwicklung von Problembewußtsein innerhalb der Personalabteilungen und zum Teil auch bei Unternehmensleitungen wäre ein weiterer Schritt“, zu dem die Vermittlung von strategischem Wissen zu treten hat. Hierbei kann die konzeptionelle und prozessuale Stabsunterstützung hilfreich sein.
„Sozial erwünschte Strategien eignen sich besonders gut für einen Start in die strategische Personalarbeit(z.B. Führungskonzepte, Personalentwicklung, Arbeitsplatzsicherung).“
„Dabei ist zu bedenken, daß auch strategische Meister nicht vom Himmel fallen. Auch bei„Nullserien“ zählt jedoch, daß mit jedem Versuch die Problemlösungskapazität wächst.“
Haltungen und Grundsätze können dabei wichtiger sein als„Kriegslisten“. Gute Strategien„verkaufen“ sich leicht von selbst, und schlechte sind auch mit den besten Techniken langfristig kaum durchzusetzen.
In eigener Sicht wäre ergänzend die Notwendigkeit der Fundierung eines strategischen Personalmanagements durch Personalinformationssysteme zu nennen, die sich nicht nur an relativ operativ ausgerichteten Eckwerten orientieren und das tradierte Rechnungswesen in sinnvoller Weise ergänzen. Gegebenheiten und Veränderungen in der Umwelt, insbesondere im sozialen Umfeld, wie der Wertewandel(Hans Ulrich, Gilbert Probst, Hans-Peter Studer), sich daraus entwikkelnde Konfliktfelder für die unternehmungspolitische Anpassung, relevante Informationen und Daten der Unternehmung selbst, die für das Personalmanagement wesentlich sind, wie über die Einstellung der Mitarbeiter zu Unternehmung, Bereich, Führung, Aufgaben und Leistungen sind hierbei zu erfassen und zu vermitteln.