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Humanität und Rationalität in Personalpolitik und Personalführung : Beiträge zum 60. Geburtstag von Ernst Zander / hrsg. von Helmut Glaubrecht und Dieter Wagner
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Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung 131

grundzielsichernde Handlungsmöglichkeiten(property rights der S-Sektoren) ein. Begrenzende Wirkung haben darüber hinaus auch Transaktionskosten, die hier als Transaktionskosten der Sicherungsaktivität(Determinierungskosten) anfallen und in der Entscheidungssituation in Relation zu den erwarteten positi­ven Auswirkungen erfolgreicher Sicherung des eigenen G-Sektors zu setzen sind.

Neben diesen allgemeinen Begrenzungen können sich spezielle Begrenzungen der S-Sektoren in Abhängigkeit von der gewählten Form der Konflikthandhabung ergeben. So bleibt die Zieldeterminierung unwirksam, wenn die Gegenseite sich sperrt, Informationen aufzunehmen, die der Überzeugung, u. U. auch der Mani­pulation oder der Sanktionsankündigung dienen sollen. Gleiches gilt für die Ziel­determinierung Dritter im Rahmen der mittelbaren Umfelddeterminierung der Gegenseite, die dann nicht zu dem beabsichtigten Ergebnis führt, wenn sich die Dritten schon der Informationsübermittlung verschließen. Begrenzungen dieser Art der S-Sektoren wirken sich dagegen nicht bei Maßnahmen unmittelbarer Umfelddeterminierung aus, da sie weder über Dritte verlaufen, noch die Infor­mationsaufnahme durch die zu determinierende Gegenseite zur Voraussetzung haben. Für die Arbeitgeber ist der Anwendungsspielraum dieser Form der Kon­flikthandhabung aufgrund der asymmetrischen Entwicklung des Arbeitsrechtes jedoch erheblich reduziert worden!S. Darüber hinaus sind negative Wirkungen wie die oben erwähnte Belastung der individuellen Arbeitsbeziehung oder auch des Betriebsklimas zu bedenken, die es angeraten erscheinen lassen Können, auf diese Form der Konflikthandhabung zu verzichten.

VIII Verzeichnis der Anmerkungen

Zur Kennzeichnung auch des Arbeitsverhältnisses als Mitgliedschaft in Unternehmungen vgl. Söll­ner(1984), S. 246, unter Hinweis auf Raiser(1969), S. 154ff.

2 Zur Kritik an der Interpretation der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung als Austauschbeziehung vgl. Nutzinger(1978). Mit Schwächen dieser Kritik setzen sich Dorow/Weiermair(1984), S. 204ff., auseinander.

Verwiesen sei hierzu beispielsweise auf Rühl(1974) und Seiwert(1979).

Vgl. zum technologischen Instrumentarium der Koordination Kieser/Kubicek(1983), S. 103ff. Zur näheren Bestimmung dieses Ansatzes: Dlugos(1981) und(1984), Dorow(1982).

Dahrendorf(1962), S. 201, unterscheidet latente sowie manifeste Gegensätzlichkeiten und schließt intrapersonale Gegensätzlichkeiten ein.

Modell eines rationalen Zielsetzungsprozesses: Dlugos(1982), S. 296ff.

8 Vgl. Zander(1985).

9 Vgl. Dlugos(1982), S. 302.

Zur näheren Erläuterung der Unterscheidung zwischen Grundzielen und Sicherungszielen: Dlugos (1981).

Zum exit/voice-Ansatz s. Hirschmann(1974). Hirschmann bezeichnetexit als ökonomische, voice als politische Reaktion auf Konflikte.

2 Vgl. zu Transaktionskostenarten Picot(1982), S. 270f., und generell zum Transaktionskostenan­satz Williamson(1979).

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