Druckschrift 
Humanität und Rationalität in Personalpolitik und Personalführung : Beiträge zum 60. Geburtstag von Ernst Zander / hrsg. von Helmut Glaubrecht und Dieter Wagner
Seite
343
Einzelbild herunterladen

CNC-Technik und Arbeitszeitflexibilisierung 343

schränkungen. Vielfach wird übersehen, daß ein vollständiger Qualitätskontroll­kostenvergleich zwischen CNC- und konventionellen Maschinen die Verschie­bungen unter den zugehörigen Kostenarten zu berücksichtigen hat. So fallen bei CNC-Einsatz zwar geringere Kosten für Prüfpersonal und separate Prüfgeräte an. Dies liegt jedoch begründet in der aufwendigeren Maschinenkonstruktion unter Einschluß der Steuerungsvorrichtungen, die in der Regel ihr Äquivalent im höheren Anschaffungspreis finden. Die Qualitätskontrollkosten bei CNC-Ma­schinen müssen somit um die Differenz der Kapitalkosten für die überwachungs­bedingt höheren Anschaffungsausgaben sowie um die Einsparungen bei Perso­nal- und Prüfgerätekosten ergänzt werden. Die genaue Ermittlung dieser Ko­stendifferenzen in der Praxis ist allerdings als schwierig zu betrachten.

Erheblichen Einfluß wird die Einführung der CNC-Technologie auf den Perso­nalbereich nehmen. Neben den evtl. zusätzlich anfallenden Ausgaben für Lehr­maschinen, die der innerbetrieblichen Schulung der Mitarbeiter dienen, kann auch auf die Möglichkeiten externer Ausbildung zurückgegriffen werden. Einige CNC-Maschinenhersteller bieten in ihrem Leistungspaket neben der Hardware auch Dienstleistungen wie Schulungsprogramme an. Die Wahrnehmung dieser Lösung bietet den Vorteil, daß die auf den CNC-Einsatz vorzubereitenden Mit­arbeiter an Maschinen geschult werden, die danach auch im Betrieb in der glei­chen Ausstattungsvariante eingesetzt werden.

Ganz allgemein wird man davon ausgehen müssen, daß bei CNC-Einsatz das Qua­lifikationsniveau der Werker steigen muß. Um einen effizienten Einsatz der CNC­Maschinen zu gewährleisten, sollte das Bedienungspersonal Kenntnisse über Funktionsweise, Programmierung und Wartung evtl. auch Reparaturanfor­derungen erwerben. Wie aus der Abb. 4 zu ersehen, verringern sich beim Über­gang auf die CNC-Technologie lediglich die qualifizierten Tätigkeiten des Kon­trollers. Die Tätigkeitsbereiche des Programmierers und Werkzeugvoreinstellers sind gegenüber der konventionellen Fertigung modifiziert. Die damit verbunde­nen Auswirkungen auf die Höhe der Personalkosten folgen aus dem Entloh­nungssystem, aus der Lohnsatzhöhe und aus der erforderlichen Zahl an Werkern:

Die Beeinflußbarkeit der Mengenleistung durch den Bediener konventionel­ler Maschinen ermöglicht die Akkordentlohnung. Mit zunehmender Auto­matisierung und der Einführung numerischer Steuerungen ist dem CNC-Ma­schinenbediener die Mengenbeeinflussung weitgehend entzogen; der Über­gang auf andere Entlohnungssysteme ist daher notwendig(Zeit-, Prämien-, Pensumlohn).

Die Zunahme qualifizierter Tätigkeiten an CNC-Maschinen führt zum An­satz höherer Lohnsätze(entsprechend den Lohngruppenanforderungen bzw. höheren Bewertungszahlen laut Arbeitsbewertung).

Die Zahl der in der Produktion eingesetzten Werker geht zurück.