Zu meinem 1, Punkt:
BEDROHUNGEN
Die Bedrohungen liegen zunächst in abnehmenden Schülerzahlen für die Grundschule. Dabei darf man allerdings keineswegs die Illusion haben, daß dieses Phänomen nicht auch die Sekundarstufe I und die Sekundarstufe II erreichte, also daß nach der Grundschule plötzlich von irgendwoher neue Schülerströme auftauchten. Zum anderen muß die in Deutschland unterschiedlich verlaufende Entwicklung gesehen werden: In ganz Deutschland wird es bis zum Jahre 2010 einen Anstieg der Schülerzahlen auf annähernd 12 Millionen geben. Davon entfallen auf die alten Bundesländer 10,6 Millionen. Das entspricht einem Anstieg um etwa 1,5 Millionen.
In den neuen Bundesländern wird die Schülerzahl infolge niedrigerer Geburtenzahlen von 3 Millionen an zunächst rückläufig sein. Speziell in Brandenburg wird in etwa mit 15000 Einschulungen pro Jahr bis 2000 zu rechnen sein. Zum Vergleich: bis 1989 waren es annähernd 37000- 38000 Einschulungen jährlich.
Nun ist sicher ein gewisses Mißtrauen gegenüber Zahlen angebracht, dennoch
stimmt, was Gerhard Sennlaub so auf den Punkt brachte: „... Nicht einmal ein Kirchenmann als Ministerpräsident wird das Wunder bewirken
können, daß Kinder eingeschult werden, die nicht zuvor geboren wurden”(Sennlaub, 1995, S. 17).
Also ist dies schon eine ernstzunehmende Bedrohung, zumal sofort eine weitere hinzutritt: die finanzielle.
Es liegt nahe, finanzielle Kürzungen dort anzusetzen, wo auch jeder Laie sofort versteht: Wo nichts oder wenig da ist, muß man logischerweise auch die Mittel
reduzieren. Das trifft Schulen, das trifft die Lehre und es trifft die Forschung.