Das hat Folgen. Zum Beispiel:
Allgemein wird anerkannt, daß das Alter von 6- 10 bzw. 12 Jahren einen wichtigen, die Persönlichkeit prägenden Lebensabschnitt umfaßt(siehe Anmerkung 4).
Demzufolge ist schwer einzusehen, weshalb nicht gerade auf diesen Schulabschnitt ein Höchstmaß an Forschungskapazität konzentriert wird.
Und diese Möglichkeit gibt es per se nur an den Universitäten(siehe Anmerkung 5).
Die Situation wird insofern diffiziler, als sich in einer ganzen Reihe von Bundesländern gerade im Bereich der Grundschule Forschung kräftig zu entwickeln beginnt, die von Lehrerinnen und Lehrern getragen wird. Das ist natürlich überhaupt nicht abzulehnen, birgt aber die Gefahr der
- Hypertrophierung einzelner Beobachtungen und Deutungen,
- nicht hinreichend abgesicherter Verallgemeinerungen
Hierdurch können viele neue Ansätze im Bereich von Grundschule und Unterricht in der Grundschule im Hinblick auf ihre Tragfähigkeit kaum überprüft werden und geraten so häufig in den Verdacht, nur ein modemistischer Trend zu sein- Benner hat letzteres im Hinblick auf die Öffnung von Unterricht thematisiert(Benner 1989)- bzw. mit„ernsthafter Wissenschaft” nichts zu tun zu haben.
Universitäre Forschung ist in diesem Kontext kaum nur als Korrektiv zu betrachten, sondern als Möglichkeit, Reform von Schule überhaupt erst begründet auf den Weg zu bringen und zu begleiten. Und daß Reform von Schule notwendig ist, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten.
Das gilt auch für die Grundschule, obwohl sie(noch) zu den reformfreudigsten Schulen zählt.