Noch viel gravierender sind jedoch Folgen viel weitreichenderer Art.
Die einzige Schulform, die für alle Kinder da ist, würde über kurz oder lang ın ihrer Qualität in Frage gestellt werden. Es bietet sich an, gerade in diesem Zusammenhang darüber nachzudenken, warum wohl gerade in den USA in den
letzten Jahren so viel an Mitteln in das Bildungswesen investiert wurde...
Ich komme damit zu meinem 2. Hauptpunkt, dem der
CHANCEN
Ich setze sofort hinzu: Sie sind geringer als die Bedrohungen. Es ist aber nicht nur meinem persönlichen Optimismus geschuldet, daß ich sie überhaupt nenne. Sie lassen sich vor allem mit dem Stichwort umreißen: „Veränderungen in der Gesellschaft verlangen eine grundlegende Neuorientierung im Schulwesen“(Bildungskommission NRW 1995, S. XII). Dabei will ich gar nicht die im Übermaß vorgetragenen Beschwörungen von „ZUKUNFT” aufgreifen. Kaum eine, Schule und Schulentwicklung thematisierende Schrift, verschließt sich vor solchen Feststellungen wie„Die Kinder sind unsere Zukunft”. Es ist von Zukunft der Bildung, von Zukunft der Grundschule usw. die Rede. Auch dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden. Mein Mißtrauen wird nur dann geweckt, wenn ich einige Zukunftsansätze als Fußnote bei Comenius, bei Pestalozzi, bei Salzmann u. a. schon finde. Und die haben ja vor über 200 Jahren gelebt und ihre pädagogischen Konzepte entwickelt. Aber vielleicht drückt sich darin lediglich das widersprüchliche Verhältnis von Kontinuität und Neuansatz in der Pädagogik aus. Also vermeide ich weitgesteckte(angeblich) Zukunftsvisionen und bleibe in Gegenwart und nächstfolgenden Jahren. Allerdings setze ich voraus, daß es unmittelbar lineare Abhängigkeiten der
Schule und der Ausbildung von Gesellschaft ohnehin nicht gibt. Wie wäre es
10