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Grundschulpädagogik - Stiefkind in Lehre und Forschung? : Vortrag anläßlich des Dies academicus an der Universität Potsdam am 25. Juni 1997 / Ursula Drews
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sonst zu erklären, daß der Frontalunterricht- entwickelt für völlig andere Ge­sellschaften- heute noch nahezu unverändert in seinen theoretischen Grund­lagen gelehrt wird und in praxi zu 80- 90% das Unterrichtsgeschehen in vielen Schulformen dominiert. Also entwickeln sich Schule, Lehre und Forschung doch relativ eigenständig, relativ losgelöst von der Gesellschaft? Darüber gibt es die unterschiedlichsten Theorien(vgl. u.a. Tillmann 1993) und sicher ist Eigenständigkeit von Lehre und Schule sowohl von Vorteil wie von Nachteil. Der Vorteil könnte in relativ ungestörten Arbeitsprozessen und Entwicklungs­verläufen in Lehre, Forschung und Schule liegen- was sich unter Umständen auf lange Zeitrechnen würde. In der Forschung wäre damit vielleicht eine ge­wisse Freiheit von konjunkturellen Themen verbunden. Der Nachteil besteht auf jeden Fall darin, daß es in einigen Punkten überhaupt nicht möglich ist, Abstand von öffentlichen Bedürfnissen und Interessen zu nehmen. Spätestens bei Finanzfragen schlägt das auf die Beteiligten zurück ­und dann um so härter. Wo liegen nun Chancen für Grundschule, Lehre und Forschung in den nächsten Jahren? Dabei gehe ich selbstverständlich stillschweigend davon aus, daß Lehrerbildung a) an den Universitäten verbleibt und b) eine für alle Stufen einheitliche wissenschaftliche Lehrerbildung weiterhin verfolgt wird(vgl. u.a. die Empfehlungen der Kommission Schulpädagogik/Lehrerbildung der DGfE 1997, sowie Oelkers 1997). Ich hebe drei hervor: 1. Der Generationswechsel in der Lehrerschaft und unter den Forschenden und Lehrerbildenden.| Eın Beispiel aus den alten Bundesländern(vgl. Anmerkung 6).