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Grundschulpädagogik - Stiefkind in Lehre und Forschung? : Vortrag anläßlich des Dies academicus an der Universität Potsdam am 25. Juni 1997 / Ursula Drews
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Die viel geforderte Durchmischung der Lehrkräfte wird über kurz oder lang zu einer existentiellen Frage für den Bestand von Schule und insonderheit für die Qualität von Grundschule werden. e Eine Veränderung der kulturellen Vorstellungen von Welt und dem Zusammenleben von Menschen in der Welt, im Land in der Region. Dies hat bereits dazu geführt, auch in Deutschland über die Auto­nomisierung von Schule und über eine Veränderung von Lehrgegen­ständen nachzudenken. Das gilt auch und vor allem für die Grundschule(vgl. Faust-Siehl et al. 1996). Autonomisierung von Schule scheitert vielfach daran- ich lasse das Umfeld weg- daß damit verbundenes Management nicht beherrscht wird. Auto­nomisierung von Schule läßt sich nicht nach Urväterart betreiben, sondern ver­langt höchst flexibles Denken und zweckvolles Reagieren. Wer lehrt die Betroffenen so etwas? Mit einigen Fortbildungen ist das nicht getan. Management von Schulen, insonderheit von Grundschulen gehört heute als Bestandteil des Studiums an die Universitäten. Es muß erlernt werden und nicht nur in einzelnen Situationen erfahrungsmäßig erworben und erprobt werden. Lehrveranstaltungen hierzu gibt es nur an wenigen Universitäten. Die Lehran­gebote unter dieser Sicht umzugestalten, zu bereichern, ist eine Frage zur Sicherung des Überlebens von Schule und auch des Images der Lehrerbildung an den Universitäten. Das Problem würde auch keineswegs nur die Schulleitung beispielsweise be­treffen. Moderner Unterricht- ich denke an die Struktur und Organisation jahr­gangsübergreifenden Unterrichts, wie dies an den Grundschulen wieder vor­sichtig eingeführt wird- kann nicht mehr den Ansichten des alten Pestalozzi

folgen. Von jedem einzelnen Lehrer, jeder einzelnen Lehrerin verlangt dies ein