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Grundschulpädagogik - Stiefkind in Lehre und Forschung? : Vortrag anläßlich des Dies academicus an der Universität Potsdam am 25. Juni 1997 / Ursula Drews
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Im übrigen ist es ja auch Sparsamkeit am falschen Ort: Betriebswirte, Mathe­matiker und Naturwissenschaftler für Brandenburg können überall in der Welt ausgebildet werden. Dagegen müssen die Grundschullehrer für Brandenburg schwerpunktmäßig auch in Brandenburg ausgebildet werden. Denn Grund­schulpädagogik hat immer auch regionalspezifische Aspekte: Die Probleme ın dem verhältnismäßig armen Flächenstaat mit seinen kleinen Grundschulen auf dem Lande sind völlig andere als diejenigen, auf die Lehrerinnen in der Großstadt Berlin vorbereitet werden. Im übrigen sind 90 Prozent der Grundschullehrer in Brandenburg Frauen. Anläßlich des jüngsten Grund­schulkongresses in Potsdam(Der Tagesspiegel berichtete am 10. Juni) haben sich jetzt 74 Professoren der Erziehungswissenschaft, Lehrerbildner, Lehre­rinnen und Lehrer aus der ganzen Republik mit einer Eingabe an Minister­präsident Stolpe gewandt. Sie empfehlen eindringlich, die Forschung- und Ausbildungsressourcen auf dem Gebiet der Grundschulpädagogik an der Universität Potsdam zu erhalten, weil die ganze Republik von dieser Ent­wicklung profitiert.

Vergißt der Wissenschaftsminister, daß eine exzellente Schulversorgung einer der wichtigsten Standortfaktoren für die Ansiedlung von Betrieben im Flächen­

staat Brandenburg ist?

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