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Am interessantesten ist dabei die Beobachtung, daß das altsächsische Gehöft, das ursprünglich für die Stellung des Wohn- bauses keine Regel kannte, im Bordwesten der Mark dafür ein bestimmtes System ausbildete. <Ls zeigt sich das in dem Bestreben, das Haus mit seinem großen Dieleneingang so zu stellen, daß es mit Leichtigkeit von der Dorfstraße aus zu erreichen war sAbb. fOf. In den Dörfern der Len-
Abb. Gehöft in Lühsdorf.
Aufnahme von vr. Reichhelm.
zener IViscbe ist dieses System wohl am schärfsten ausgebildet, während in anderen Dörfern der nördlichen Arignik, wo die Höfe noch Anklang von Planlosigkeit erkennen lassen, sich wenigstens in der Unausgeglichenheit der Dorflage der Kampf des regellosen Haufendorfes mit dem Schema kolonialer Ordnung zeigte. Der Hof widerstrebt noch der Einordnung in ei» rechteckiges Grundstück, wenngleich die Grenzen schon sichtbar dem Viereck zustreben. Je weiter die Dörfer dieser Gegend liegen, um so straffer wird die Anordnung. Im Kreise Jüterbog-Luckenwalde und in Aauch-Belzig, teilweise auch im Havellande, herrscht schon eine sichere Anordnung, bei der das aus dem altsächsischen Hause hervorgegangene Dielen- haus stets an die Seite des recbteckigen Hofviertels gestellt wird, um die Giebelseite möglichst dicht an die Straße zu bringen (Abb. f H.
Im Süden der Provinz haben die größeren Gehöfte vielfach ein besonderes Torhaus, das mit dem Mohn-, Stall- und Scheunengebäude bisweilen regelmäßig den ganzen Hof umschließt. Merkwürdig ist dabei, daß dieses Torhaus in den Kreisen Belzig und Jüterbog-Luckenwalde mit der Abwandlung des Altsachsenhauses, dem Dielenhause, erscheint, daß es aber weiter nach Osten sich mit dem wendischen Blockhause verbindet (Abb. ff).
Abb. Gehöft mit Torhaus in Bardenitz. öer Speicher, der als
Aufnahme von Oe. Reilhheim. Sonderheit dieser Gegenden