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ausgebildeten Torwege geschmücktes Gatter nach der Straße hin abschließt. Auf dem lx>fe steht der Lrunnen, liegt die Düngergrube und meist hinter dem Hofe der Obstgarten (Abb. f3).
Der Stall. Mr haben keine Nachricht darüber, ob die deutschen Rückwanderer -es 12. und 13. Jahrhunderts von vornherein mit einer umfangreichen Viehzucht rechneten, wahrscheinlich ist dies nicht, denn die bäuerliche Wirtschaft war zu jener ,Ht mehr auf Ackerbau als auf Viehzucht gerichtet. Rindviehzucht zumal bot keinen weiteren Gewinn als ihre Ergebnisse: Fleisch, Aulch und Felle für den eigenen Gebrauch. Ls genügte für das Rind ein Abschlag im wohnhause, soweit es sich nicht im Freien aufhielt. Eber mußte inan für das Schaf, das nicht nur Fleisch und Fell, sondern aucb NÜlch für den verkauf bot, an eine eigene Stallung denken. Aber sei es, daß eine eigentliche Duckst nur u'enig abrvarf, sei es, daß für dieses genügsame Haustier eine kleinere, vergängliche Hütte innerhalb der Hürden ausreichend war, jedenfalls sind besondere, architektonisch wirkende Schafställe in Lrandenburg erst Ausgang des 18. Jahr-
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Abb. uv Gehöft in Rähnitz.
Abb. tr. Alter Schafstall bei Friesack.
Hunderts entstanden, und zwar hauptsächlich im Norden. Lei diesen nimmt der eigentliche Stall den hanptraum ein, in dessen Lutte mehrere Ständer das Dachgebälk stützen. Für den Hirten ist an, Giebelende eine kleine Wohnung eingerichtet. A lit dem Rückgänge der Sck'afzucbt sind diese geräumigen Ställe, die sich vermutlich aus dein Altsachsenbause selbständig entwickelt lxüten, bis auf wenige Reste verschwunden (Abb. sH).
Das Sck'uxiu war früher das Haupttier für die Duckst. Da es sich indessen hauptsächlich in den Wäldern durch die Lickx'lmast erhielt, so bedurfte es eines Stalles um so weniger, als es ja zur U?interszeit obnekin geschlachtet wurde. Nur für das Pferd, dessen die Landes- und Gutslxrrscbast, der Städter zum Transport und der Lauer zur Bewirt- scbaftung des Ackers benötigte, war ein eigentlicher Stall erforderlich, wir finden daher auf älteren Lauer,ilststen nur den pserdestall als lvsonderes Gebäude, während der Raun, für das Linstellen des Rindviebs dein wobnbause abgewonnen wurde. )n, Altsachsenhause (s. S. 35) nimmt der pserdestall noch heute eine bevorzugte Lage ein. ein Lerveis von der alles überragende» Ledeutung der Pferdezucht?)
') )n dem aus dem Zahrh. stammenden Gedicht .Heliand- werden z. B. auch die Hirten nicht bei den Schafen, sondern bei den Pferden genannt.