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ins Russische hinein angeblich festgestellten Einheitlichkeit dieses Hauses einen Lroberungs- zug ties in die Gebiete der anderen Haustvpen. Das hat sich seit einigen fahren ge ändert, wir wissen, daß die Mark Brandenburg keine undankbare wüste für die Hausforschung ist; wir erkennen auch immer mehr, daß sie sehr charakteristische, manchmal höchst altertümliche HausHpen einschließt.
Von dem urwüchsigen altsächsischen, auch westfälisch genannten Hause mit der großen Diele, dem Stall und der anhängenden Wohnung unter demselben Dach sind im Nordwesten noch sehr viele Beispiele vorhanden. Nach W. Heßler, der dieses Haus zum Gegenstand eines besonderen Studiums gemacht hat/') gilt als Südgrenze des ehemaligen Sachsenhausgebietes eine Linie, die ungefähr von Wittenberge über perleberg, Tacken,
"V b.
Abb. 22 . Altsächsische Diele in Brandenburg.
Wertensdorf, Frehne, Meyenburg in das Mecklenburgische verläuft und etwas weiter als die von mir einige Jahre früher festgestellte reicht?) Das gesamte nordwestlich dieser Linie gelegene Gebiet ist von ihm zum Teil noch heute, zum Teil aber früher besetzt gewesen. Auch nach Süden soll es, wie bei dem Dielenhaus nachgewiesen werden wird, bis in die Mittelmark, nach Osten bis an die Oder geherrscht haben. Einzelne Häuser, wie das des Besitzers Mertens in Mödlich von 1626 , stammen noch aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, wenn auch das ehemalige Rauchhaus dank den behördlichen Verfügungen schon seit Ende des 18 . Jahrhunderts durch den Einbau eines Schornsteines verändert ist, so hat sich doch die innere Einrichtung ziemlich unverändert erhalten
') Willi peßler: Das altsächsische Bauernhaus in seiner geographischen Verbreitung. Braunschweig zyoe.
2) Robert Mielke: Die Bauernhäuser in der Mark. Mit 88 Abbildungen. Archiv der Brandenburgia, Gesellschaft für kfeimatkunde der Provinz Brandenburg V, l88g.