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Die äußere Gestaltung.
Neben Ziegel und Holz kommt der Granit als einheimischer Baustoff nur wenig in Betracht. Zwar nennt der märkische Chronist Leutinger in seiner Topographie auch Bruchsteine als Baumaterial, aber er kann sich dabei nur auf städtische Bauwerke bezogen haben, wenn er sich äußert: „Die Häuser der Reichen baut man aus Ziegeln oder Bruchsteinen, Mörtel und Holz; letztere auch niedriger. Zn der Ruttelmark deckt man sie mit Ziegeln oder Schiefer; sowohl des besseren Aussehens, als der geringeren Feuersgefahr halber; in der Lausitz und im Trossenschen mit Schindeln, was in letzterer Hinsicht weniger sicher ist.
Zn der Uckermark, sowie in der alten und neuen Mark sind Strohdächer die Regel." Das gibt ein Bild, das im großen ganzen auch noch heute zutrifst.
Den Bruchstein verwendet erst die Gegenwart reichlicher in den Gebieten der Endmoränen, aber sie beschränkt sich mit wenigen Ausnahmen auf die Wirtschaftsgebäude.
Der Backstein hat, mit Ausnahme der Dörfer Abb. 77 . Altsachsenhaus in Un- in der Lenzener Wische (Abb. 77 und 78), erst im besandten (Rückseite).
(9. Zahrhundert eine steigendere Verwendung gefunden. Nachdem er eine Zeitlang fast allein als zeitgemäßer Baustoff galt, ohne zu einer künstlerischen Gestaltung beizutragen, ist er neuerdings unter dem Widerspruch der führenden Baukünstler zurückgetreten zugunsten des Hutzbaues, der anscheinend
für die äußere Gestalt der Vrts- bilder von wesentlichem Einfluß zu werden verspricht. Als Füllmaterial bei dem Fachwerk ist der Backstein nur vereinzelt zu finden; dagegen hat der an der Luft getrocknete Lehmziegel, der früher im Hausbetriebe hergestellt wurde, im Süden und Osten reichlich Verwendung gefunden.
Das Hauptmaterial ist das Holz gewesen; solange noch reich- ich Eichenwälder vorhanden waren, benutzte man dieses unverwüstliche Material, seitdem sie spärlicher wurden, tritt die Kiefer an seine Stelle. Zn der Anwendung zeigt sich indessen nach den Landesteilen ein großer Unterschied. Der Westen und Norden bevorzugt, wie es bereits Leutinger ausdrückt, Lehm und Holz, der Osten und teilweise auch der Süden den Block- und Schrotbau. Freilich ist seine Herrschaft nicht unbestritten, denn sie muß sich auch das
Abb. 78. Groß-Wootz