Foto 3.2.2.3-3: Garten-Parzellen(ogorody) im Umland von Sarinsk(Altai Krai) Foto: H. Viehrig(1995)
Die einzelnen kooperativen Grundstücke gehen je nach Gesetzeslage in den einzelnen Föderationssubjekten meist nach 5 Jahren Bewirtschaftung kostenlos oder gegen Bezahlung in das Eigentum der Mitglieder über(STIKLORUS 2000, S. 12). In den vergangenen Jahren hat sich schon ein schwacher Bodenmarkt im Sektor Gartenland entwickelt, der jedoch auch in naher Zukunft nicht bedeutend ansteigen dürfte. Von vielen Fachleuten wird betont, dass in der Vergangenheit neben den Nebenwirtschaften der Landbevölkerung die Erträge der Gartenwirtschaften der Städter einen wesentlichen Beitrag dazu geliefert haben, dass zwischen1990 und 2000 in Russland keine Hungerkatastrophe stattfand(FÜLLSACK 2000, S. 96).
3.3 Die Produktionsfaktoren der Landwirtschaft in der Transformation
Eine Darstellung des Systemumbruchs in Wirtschaft und Gesellschaft Russlands ist auch mit einer veränderten Sichtweise auf die Produktions- bzw. Standortfaktoren der Landwirtschaft zu verbinden, die zugleich ihre Neubewertung aus agrarökonomischer, ökologischer und sozialer Perspektive in sich einschließen muss.
3.3.1 Die natürlichen Produktionsbedingungen
Auf die Leistungen der Landwirtschaft Russlands haben bei der subkontinentalen Ausdehnung des Landes und der unterschiedlichen geographischen Bedingungen in den einzelnen Regionen die naturräumlichen Strukturen und-faktoren besonderen Einfluss. Aus außenwirtschaftlicher Perspektive wird gelegentlich auch mit Blick auf die riesige Fläche des Landes auf komparative Kostenvorteile Russlands gegenüber Westeuropa hinsichtlich der Verfügbarkeit über den Faktor Boden gesprochen(HısHOow 2003, S 21). Es wird dabei darauf verwiesen, dass durch mehr Einsatz des„Überschussfaktors Nutzfläche“ die klima- und lagebedingten Mehrkosten der russischen Agrarunternehmen im internationalen Vergleich kompensiert werden könnten. Sicherlich stellt die Verfügbar
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