Die vergleichsweise geringsten Einbußen an Saatfläche verbuchten 1990/2001 die Getreideanbauregionen(Nordkaukasus-17%, Westsibirien-19% und Zentrale Schwarzerde-Region- 26%). Sowohl die außerhalb des Moskau nahen Raumes agrarwirtschaftlich strukturschwache Zentralregion(- 35%) und auch die wirtschaftlich und demographischen Problemregionen Ostsibiriens(- 48%) und des Fernen Ostens(- 52%) erfuhren geradezu dramatische Reduzierungen ihrer Saatflächen.
Der agrar- und ernährungswirtschaftlich wichtige Sektor des Getreidebaus erwies sich im Verlaufe der Transformation noch relativ stabil, wohl auf Grund seiner extensiveren Wirtschaftsweise und niedrigeren Transaktionskosten und damit höherer Renditefähigkeit. Im Jahre 2003 resultierten 75% des Gewinns der russischen Landwirtschaft aus der Getreideproduktion. Sie wird wesentlich von den Großbetrieben(2002 87% der Getreideernte) und auch größeren Fermerbetrieben(12% der Getreideernte) betrieben.
Auf Grund der günstigen Produktionsbedingungen(Offenlandschaft, sommerwarme Klimate, Schwarzerden, Anbautradition) konzentriert sich der Getreidebau auf die südlichen Regionen des Landes.
Tab. 3.4.1-1: Getreideernte(Fünfjahresmittel) und Bevölkerung in den Wirtschaftsgroßregionen Russlands 1998-2002
Großregion Getreideernte Bevölkerung Getreideertrag 10.(Mio. Ew.)(kg/Ew.) CE
Ostsibirien 293
Quelle: Berechnet nach SEL’SKOE CHOZJAJSTVO V Rossır 2002, S. 254 f.; ROsSsSIiJSKIJ STATISTICESKIJ EZEGODNIK 2003, S. 82 f. und 412 f.
In der folgenden Abbildung(Abb. 3.4.1-3) werden die wichtigsten Getreideregionen des Landes hervorgehoben.
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