Abb. 3.4.1-3: Die„Getreideprovinzen“ Russlands um 2000
a) Anbauregionen(Anteile in%) Getreideertrag 1998-2002: 67,9 Mio. Tonnen
Andere Nordkaukasus
Uralregion
Zentrale
Schwarzerde Westsibirien
Wolga
b) Anbauregionen mit überdurchschnittlicher Pro-Kopf-Produktion von Getreide(kg/Ew) Russland 1998-2002: 467 kg/Ew.
Institut für Geographie/Humangeographie Entwurf: H. Viehrig/Graphik: U. Dolezal Quelle: Berechnet nach RossiyJSkKıJ STATISTICESKIJ EZEGODNIK 2003, S. 82 f., 412 f.
Unter den Wirtschaftsgroßregionen ragen als„Getreidekammern“(vgl. Ertrag je Einwohner, Tab. 3.4.1-1) die Nordkaukasusregion(hier Krasnodar, Stawropol), die Zentrale Schwarzerde-Region(darunter die Oblasti Belgorod, Woronesh, Kursk, Orjol) sowie Westsibirien(Altai Krai, Nowosibirsk, Omsk) heraus. Weit unterdurchschnittlich ist die Ernteleistung der Zentralregion im Bereich der Nichtschwarzerde zu bewerten. Dabei gibt es innerhalb der Regionen deutliche Leistungsunterschiede, die teilweise den verschiedenen natürlichen und infrastrukturellen Verhältnissen, gleichzeitig aber auch Managementslücken geschuldet sind. So differierten 2001 die Hektarerträge in der Zentralregion zwischen den Oblasti Moskau(20 dt/ha) und Twer(10 dt/ha) um 10 dt, in der Zentralen Schwarzerde-Region zwischen Belgorod(28 dt/ha) und Pensa(15 dt/ha) um 13 dt je Hektar(SEL’SKOE CHOZJAJSTVO v Rossıl 2002, S. 254/ 255).
Die folgende Abbildung(Abb. 3.4.1-4) reflektiert dann die Leistungsunterschiede in den Ertragsverhältnissen bei Getreide in den einzelnen Regionen Russlands.
Insgesamt gesehen, haben sich die Getreideerträge je Hektar im Verlaufe der letzten 20 Jahre in ihrem vergleichsweise niedrigen Niveau wenig verändert. Im Fünfjahresmittel des Ertrags(damit witterungsklimatische Anomalien ausgeklammert) bewegten sie sich von 1986/90 16,5 über 1991/95 15,7 auf 1998/2002 16,3 dt/ha(ROSSIJSK. STATIST. EZEGODNIK 2003, S. 412). Die Reduzierung der Saatflächen im letzten Jahrzehnt läßt vermuten, dass der gleich bleibende Ertrag je Hektar auch durch Rückzug auf die jeweils besten Bodenverhältnisse erreicht wurde. Insgesamt blieb die Flächenproduktivität im Getreidebau Russlands im internationalen Vergleich sehr niedrig.
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