dazu aus informellen Tätigkeiten im Rahmen sozialer Netzwerke auf dem Dorfe sowie Sozialtransfers für die existenziellen Bedingungen herausragende Bedeutung gewonnen.
Eine 1997 von THO SEETH veröffentlichte Studie zur Armutssituation in Mittel- und Südrussland hat für die untersuchten ländlichen Orte die Struktur des Gesamteinkommens der Bevölkerung für Mitte der 90er Jahre bewertet. Danach bezog die dörfliche Bevölkerung nur 28% ihres Gesamteinkommens aus einer hauptberuflichen Tätigkeit, aus Nebentätigkeiten 0,5%, aber 54% aus der Haushaltsproduktion und 8% aus Sozialtransfers(THO SEETH 1997, S. 95).
Die von THO SEETH festgestellten Einkommensverhältnisse wurden im Rahmen breit gefächerter Untersuchungen in ländlich geprägten Rayons der Zentralregion bestätigt (ALEKSEEV et al. 2000). Von Interesse ist hier vorrangig der Vergleich der Einkommensquellen zwischen den ländlichen Haushalten von zwei lagemäßig und strukturell unterschiedlichen Kreisen(Rayons), dem Kreis Saraissk(Oblast Moskau) mit leistungsfähigerer Landwirtschaft und relativer Nähe zur Millionenmetropole Moskau und dem strukturschwachen Kreis Demidow(Oblast Smolensk) in extrem peripherer Lage. Die folgende Tabelle reflektiert die unterschiedlichen regionalstrukturellen Verhältnisse deutlich (Tab. 4.1.2-1).
Tab. 4.1.2.-1: Hauptquellen des Einkommens der Bevölkerung in ländlichen Siedlungen der Rayons Demidow und Saraissk(Zentralregion) 1999-2000
Einkommensquelle Rayon Demidow Rayon Saraissk
(Wertigkeit)(Juni 1999, n=404)(Juni 2000, n=383)
A. Arbeitslohn
Hauptquelle(>50%) wichtig(10-50%) unbedeutend(< 10%) kein Lohneinkommen keine Aussage
Hauptquelle(>50%) wichtig(10-50%) unbedeutend(< 10%) kein Lohneinkommen keine Aussage
Hauptquelle(>50%) wichtig(10-50%) unbedeutend(< 10%) kein Lohneinkommen
keine Aussage
Quelle: ALEKSEEV, A. I. et al.(2000): INTAS Interim Research Report„Socio-economic Transformations in Rural Russia“, MGU/Moskva, Attachments, Table 3.
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