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Russlands Landwirtschaft und ländliche Siedlungen in der Transformation / Hans Viehrig
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Die folgendeAlterspyramide der ländlichen Bevölkerung Russlands widerspiegelt vor allem denGeburtenknick in den Jahren nach 1990.

Abb. 5.3.1-1: Altersgliederung der ländlichen Bevölkerung Russlands(5-Jahresgruppen) 2001

Ländliche Bevölkerung 2002: 38,9 Mio. Personen

Institut für Geographie/Humangeographie Entwurf: H. Viehrig/Graphik: U. Dolezal

Quelle: Nach SELSKOE CHOZJAJSTVO V Rossır 2002, Tab. 1.1, S. 17.

In den letzten Jahren(1999/2001) stieg die Geburtenrate wieder leicht von 9,6 auf 9,9°/o0o, zugleich aber auch die Sterberate von 16,6 auf 17,2°oo an(DEMOGRAF. EZEGODNIK ROS­sıl 2002, S. 83). Auf diesen Trend der Sterberate hatte neben der Säuglingssterblichkeit mit 16,2°/oo auch die wachsende Sterblichkeit bei der Arbeitsbevölkerung Einfluss.

5.3.2 Lebenserwartung der ländlichen Bevölkerung- ein Indikator der Lebens­verhältnisse?

Die mittlere Lebenserwartung der Menschen bei Geburt wird heute beispielsweise als ein Bestandteil des Human-Development-Index(HDI) von den Vereinten Nationen zur Kennzeichnung der regionalen Lebensqualität der Bevölkerung herangezogen. Folgt man dieser Hypothese, ist der Rückgang der Lebenserwartung der Bevölkerung in Russland von niedrigen 69 Jahren(1990) auf 65 Jahre(2001) ein sichtbares Zeichen für die gesellschaftlich-soziale Krise des Landes. International eingeordnet, wird dieser Sachver­halt noch deutlicher. Schon in den benachbarten Transformationsländern Litauen(73 Jahre), Polen(74 Jahre), Ungarn(72 Jahre) und Tschechien(75 Jahre) liegen wesentlich günstigere Werte vor, ganz zu schweigen von einem Vergleich mit der BRD(78 Jahre) bzw. den USA(78 Jahre).

In Russland selbst fällt zugleich der schockierend große Unterschied in der Lebenser­wartung zwischen männlicher und weiblicher Bevölkerung mit einer Spannweite von

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