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Russlands Landwirtschaft und ländliche Siedlungen in der Transformation / Hans Viehrig
Entstehung
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Die folgende Karte ermöglicht eine Übersicht über die räumliche Lage der Verwaltungs­regionen(Oblasti):

Abb. 6.1-1: Die Verwaltungsbezirke der Zentralregion 2002

Moskau (Stadt

Moskau

Gebiet Iwanowo

Rjasan Wladimir

Quelle: Abgrenzung nach ALEKSEEV/NIKOLINA 1995, Abb. 60, S. 192.

Nur 5,1 Mio. der Bevölkerung(15%) leben in ländlichen Siedlungen. Die Anteile ländli­cher Bevölkerung an der jeweiligen Oblastbevölkerung variieren in einer Spannweite von 17% im vormals altindustriell geprägten Gebiet hwanowo bis zu 32% im peripheren Gebiet Kostroma im Wolgaraum.

Das gegenwärtige Leistungsvermögen der Agrarwirtschaft der Wirtschaftsgroßregion im Verhältnis Gesamtrusslands deuten die folgenden Daten an, bei 23% der Bevölkerung wurden in der Großregion nur 6% des Getreideernte(Mittelwert 1998/ 2002), 13% der Fleisch- und 16% der Milchproduktion des Landes erzeugt(2002)(nach ROSSIJSK. STATIST. EZEGODNIK 2003, S. 87, 412, 420).

Die Transformationsprozesse stießen in der Großregion auf eine Reihe von ungünstigen strukturellen Bedingungen. Während sich der Großraum Moskau in seinem Urbanisie­rungsgrad und Entwicklungsstand deutlich von den entfernteren Gebieten abhebt und die hier angesiedelte Wirtschaft speziell seit dem Jahre 2000 sichtbar prosperiert(vgl. KLÜTER 2003, RUDOLPH/BRADE 2003), öffnet sich die Schere in der Investitionsdynamik und der wirtschaftlichen Belebung zwischen Metropole und peripheren Regionen immer stärker (vgl. KLÜTER 2003, S. 14). Wie die jüngste Entwicklung gezeigt hat, konnte auch die Landwirtschaft in der Hauptstadtregion davon profitieren. Demgegenüber wirken sich die großen Entfernungen der peripheren Gebietszentren zum großen Moskauer Markt (Smolensk 420 km, Brjansk 380 km) kontraproduktiv auch auf die landwirtschaftliche Entwicklung in den peripheren Regionen aus. Allerdings bergen die Wirtschafts- und wieder wachsenden Kaufkraftpotentiale der meist bevölkerungsreichen Gebietszentren auch noch größere Reserven für die weitere Ausprägung regionaler Agrarmärkte(vgl. Tab. 6.1-2).

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