Tab. 6.1-2: Die Hauptstadt Moskau und die Gebietszentren der Zentralregion 2002
Stadt Bevölkerung Stadt Bevölkerung Moskau
Quelle: CISLENNOST’ NASELENIJA ROSSIJSKOJ FEDERAZII PO GORODAM 2002, S. 52-54.
Kaluga
Jaroslawl
Landschaftseignung
Die Landschaft der Zentralregion erhielt ihre geologisch-geomorphologische Prägung im Rahmen der pleistozänen Inlandvereisungen. In Nordwest-Südost-Richtung wechseln so die Jungmoränenlandschaften des Nordens der Region(Waldaihöhe 347 m) zu den Altmoränenlandschaften des Moskauer Raumes und zu den weiten Aufschüttungsebenen des Oka-Don-Tieflandes.
In der waldreichen Jungmoränenlandschaft herrscht ein besonders kleinteiliges Landschaftsmosaik vor. Moränenhügel und-rücken, Seen und Moore lassen hier der Landwirtschaft nur geringe Spielräume. So beträgt der Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche am Gesamtterritorium der Oblast Twer nordwestlich von Moskau nur 26%(berechnet nach SEL’SKOE CHOZJAJSTVO v Rossıl 2002, S. 195). Nach ALEKSEEV/NIKOLINA(1995, S. 207) beträgt die mittlere Größe der Feldflächen im Gebiet Twer weniger als 10 Hektar. Im Waldaigebiet haben in der sowjetischen Vergangenheit einige Großbetriebe jeweils mehr als 100 Äcker von 1-2 ha Fläche bewirtschaftet(ebenda). Der Systemumbruch hat hier vielerorts zur Aufgabe dieser Flächen geführt.
Der sich südlich anschließende 200/ 300 km breite Streifen der Altmoränenlandschaft mit seinen welligen und schwach kuppigen Moränenplatten bietet der Landwirtschaft schon bessere Bedingungen. Als Leitbodentyp der Region werden die Rasenpodsole angesehen, die jedoch entsprechend der Landschaftsstruktur mit Podsolen, Gleypodsolen und Moorgleyen vergesellschaftet auftreten können.(FRANZ 1973, S. 179). Gelegentlich sind auch kleinflächige karbonatreiche Böden mit höherer Bonität wie im„Gefilde“ von Wladimir(STADELBAUER 1996, S. 389) zu finden. Insgesamt kann das Ertragspotential der Böden aber nur als niedrig bis mäßig eingestuft werden. In den Gebieten(Oblasti) mit vorherrschendem Altmoränenland beträgt der Anteil der LN im Rahmen der Landnutzungsbilanz zwischen ca. 30 bis 50%(z. B. Brjansk 52, Kaluga 44%). Wälder treten entweder in Gemengelage oder großflächig zwischen Oka und Kljasma und auch im Osten bei Jaroslawl und Kostroma auf. Zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit benötigen die Böden einer sorgfältig abgewogenen Düngung, je nach Standort aber auch der Beregnung oder Entwässerung. Die wirtschaftlichen Problemlagen der letzten Jahrzehnte sowie die Vernachlässigung der Bodenpflege haben dazu beigetragen, dass die Bodenfruchtbarkeit weiter zurückgegangen ist. Die Getreideerträge im Fünfjahrmittel 1997/2001 von beispielsweise Twer(9,6 dt/ha), Smolensk(10,2 dt/ha) und Kaluga (11 dt/ha) sind in dieser niedrigen Höhe neben den wirtschaftlich-technischen und Management-Problemen auch der mangelhaften Bodenpflege geschuldet.
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