CHOZJAJSTVO v Rossıl 2002, S. 254/255). Neben den natürlichen Risikofaktoren des Ackerbaus in der Steppenzone(siehe unten) und der wirtschaftlichen Lage sind auch hier langzeitliche Mängel in Agrikultur und Bodenpflege für die Ertragslage verantwortlich.
Die ursprüngliche Optimalität der klimatischen und bodengeographischen Bedingungen für den Ackerbau im Waldsteppen- und Feuchtsteppenbereich wird durch natürliche Risiken verschiedener Art eingeschränkt.
Dürregefahr
In der Region fällt der Jahresniederschlag von knapp 660 mm(Woronesh) hauptsächlich in der Wachstumsperiode zwischen Ende April und Ende September. Jedoch geht ein Drittel des Jahresniederschlags in Form von kräftigen Schauern mit nach Südosten wachsender Variabilität nieder(WEISCHET/ENDLICHER 2000, S. 134). Dies führt zu Mängeln im Bodenwasserhaushalt und verstärkt die Gefahr der Austrocknung der Böden. Sommerliche Trockenperioden(Sasuchi), deren Häufigkeit und Intensität nach Südosten hin zunimmt, können 10-25 Tage anhalten(FRANZ 1973, S. 164) und von trocken-heißen Starkwinden des„Suchowej“ begleitet sein. Die letzteren werden in Südrussland an 5-10 Tagen im Jahr, besonders im Spätfrühling und Frühsommer beobachtet. Grund dafür ist nicht, wie oft geäußert, der großräumige Zustrom von trockenheißer Steppenluft aus Mittelasien, sondern eine autochthon durch intensive Einstrahlung ausgelöste starke vertikale Durchmischung der Atmosphäre am Rande von Hochdruckgebieten(WEISCHET/ ENDLICHER 2000, S. 139). Im Gesamtresultat zeigt sich schon nach zwei humid-feuchten Jahren mit normalen Erträgen des Ackerbaus ein Drittes mit größeren Ernteverlusten (POROSENKOV/KULAKOVA 1999, S. 11).
Owragi-Erosion
In Zusammenhang mit der raschen Schneeschmelze im Frühjahr(Waldsteppe), den oft konvektiven Formen des Sommerniederschlags und der Erosionsanfälligkeit des Substrates Löß gehört die netzartige Ausbildung von Owragi(Erosionsrinnen,-schluchten) zu den landschaftsökologischen Problemen in weiten Teilen Südrusslands.
Owragbildung in Donnähe/ Gebiet Woronesh Foto: J. V. Porosenkov(2000)
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