Foto 6.2-3: Dorfstraße im Gebiet Woronesh Foto: J. V. Porosenkov(2000)
Schon seit vielen Jahrzehnten kennzeichnet eine besonders hohe Abwanderungsrate der Landbevölkerung die demographische Situation im ländlichen Raum. Die ländlichen Siedlungen haben dadurch jahrzehntelang übermäßig an kreativer, junger Bevölkerung und damit an unentbehrlichem Humankapital verloren. Spitzenwerte erreichte die Abwanderung in die Regionalzentren und den Wolgaraum in den 70er Jahren und hielt bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion an. Als Folge einer zentralen Festlegung großer Teile der Region als Aufnahmegebiet für die Fluchtwanderung von russischer Bevölkerung aus Kasachstan/Mittelasien und Transkaukasien(vgl. LAPPO/HÖNSCH 2000, Abb. 24, S. 63) verbuchte die Region in den 90er Jahren Wanderungsgewinne auch im ländlichen Raum, der sich aber bis in die Gegenwart stark abgeschwächt hat(DEMOGRAF. EZEGODNIK Rossıl 2002, S. 377). Die demographische Situation, charakterisiert durch Überalterung der Dorfbevölkerung(Spitzenplatz unter den Großregionen Russlands) und hohe Sterbeüberschüsse, war dadurch nicht wesentlich verbessert worden, zumal die Zuwanderer ihren Wohnsitz teilweise bald in Städte verlegten.
Tab. 6.2-7: Überalterung der Landbevölkerung und Komponenten der ländlichen Bevölkerungsbewegung in Gebieten der Zentralen Schwarzerde-Region 2001
Region/Oblast Bevölkerung im Natürliche Migrationsrate Rentenalter Zuwachsrate
(%)(*/0o)(oo)
Quelle: Nach DEMOGRAFIGESKIJ EZEGODNIK Rossır 2002, S. 83 f., 377.
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