Auffallend hoch ist in allen Teilregionen der Anteil ländlicher Bevölkerung, besonders aber im Steppenland der Altai-Region. Allein 40% der Gesamtbevölkerung leben aber in den zwei Millionenstädten(Omsk 1,1 Mio., Nowosibirsk 1,3 Mio.) und der Halbmillionenstadt Barnaul(0,6 Mio. Ew.). Die Großzentren besitzen auch eine herausragende Stellung im Wirtschaftsgeschehen der Region. In der Hierarchie des regionalen Marktes spielen die zwei anderen Großstädte(Rubzowsk, Biisk) und die nur wenigen Mittelstädte der Region eine untergeordnete Rolle. Die Herausbildung regionaler Agrarmärkte wird hier im Vergleich zu vielen Regionen des europäischen Russlands auch durch eine erheblich schlechtere Infrastruktur für Verkehr und Kommunikation behindert. Während die Netzdichte der Straßen mit fester Fahrbahndecke 2001 in der Zentralregion des europäischen Russlands fast einheitlich 150 km/1000 km? Fläche aufwies, betrug sie in der Altairegion nur 86, in den Teilregionen Omsk und Nowosibirsk sogar nur 54 km/1000 km? Fläche. (berechnet nach ROsSsSIJSK. STATIST. EZEGODNIK 2002, S. 464). Die Standorte der Getreidespeicher befinden sich fast ausschließlich an Eisenbahnlinien, deren Netz auch nur äußerst weitmaschig entwickelt ist.
Abb. 6.3-1: Die Verwaltungsbezirke Westsibiriens
AB der Jamal-Nenzen
AB der Chanten und Mansen
Tjumen
Nowosibirsk
Altai(Krai)
Rep.
Altai
Quelle: Abgrenzung nach ALEKSEEV/NIKOLINA 1995, Abb. 69, S. 218.
Der südsibirische Agrarraum um Omsk, Nowosibirsk und Barnaul gilt dennoch als eine wichtige Komponente der russischen Land- und Nahrungsgüterwirtschaft. Mit einem Anteil von nur 3% der Bevölkerung Russlands(2002) und 13% der Saatfläche erzeugte die Region 13% der gesamtrussischen Getreideernte, nahezu 10% der Milch- und 8% der Fleischproduktion des Landes.
Landschaftseignung
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