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Russlands Landwirtschaft und ländliche Siedlungen in der Transformation / Hans Viehrig
Entstehung
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Bedenklich für die soziale Lage in den Dörfern stimmen Informationen zum Relativanteil der Armutsbevölkerung in den Regionen. Dieser lag nach OVSJANNIKOVA/ CUDINOVA (2001, S. 58) in der Region Nowosibirsk bei 53% und im Altai Krai bei 43% der Gesamtbevölkerung(2000).

6.4 Agrarische und ethnisch-soziale Problemgebiete Ostsibiriens(Auswahl)

Die meist peripher und mit Ausnahmen weit ab von größeren Zentren gelegenen Agrar­räume Ostsibiriens leiden im Vergleich zum südlichen Westsibirien besonders unter den erheblich ungünstigeren naturräumlich-agrarökologischen Bedingungen, dem Mangel an Verkehrsinfrastruktur und damit dem Zugang zu den Agrarmärkten und der wachsenden Marginalisierung der Lebensbedingungen ihrer Bevölkerung. Die Landwirtschaft wird dort vorrangig von nichtrussischen Ethnien(u.a. Turkvölker der südsibirischen Gebirge, Turk­Jakuten, Burjat-Mongolen) betrieben, deren Regionen als Föderationssubjekte zwar eigene Kompetenzen in der Entfaltung ihrer Wirtschaft und Kultur besitzen, aber in der Regel in ihren regionalen Haushalten stark von föderalen Transfers abhängig sind. Der Anteil von Subsistenzwirtschaft im Agrarsektor erreicht hier im föderalen Maßstab meist Spitzenwerte.

Abb. 6.4.1-1: Die Republiken und Verwaltungsbezirke Ostsibiriens

500 1000 km

AB Taimyr

AB der Ewenken

Suntar

Krasnojarsk

Rep. Chakassien Irkutsk

Rep. Burjatien

don

­\, a"

Rep. Tywa Tschita

AB der Ust-Ordynsker Burjaten

Institut für Geographie/Humangeographie Entwurf: H. Viehrig/Kartographie: U. Dolezal Quelle: ALEKSEEV/NIKOLINA 1995, Abb. 75, S. 227.

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