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Russlands Landwirtschaft und ländliche Siedlungen in der Transformation / Hans Viehrig
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Einkommen von< 1000 Rubel im Monat(berechnet nach REGIONY ROssı| 2002, S. 131). Im Ust-Ordynsker Bezirk blieben sogar 93% der Bevölkerung unter dem monetären Existenzminimum(nach ebenda, S. 131). Als existentielle Grundlage verbleiben der Land­bevölkerung so nur die Subsistenzproduktion in den Hauswirtschaften bzw. schatten­wirtschaftlichen Tätigkeiten anderer Art. Insgesamt reiht die russische Sozialstatistik die Oblasti Irkutsk und Tschita mit ihren Enklaven der burjatischen Bevölkerung unter die Regionen mit der größten Massenarmut in Russland ein(vgl. OVSJANNIKOVA/CUDINOVA 2001, S. 63). Die ländliche Bevölkerung reagierte besonders in den Jahren 1994/97 mit stärkerer Abwanderung. Neuerdings(2000/ 2001) wurden aber statistisch nur noch sehr geringe Wanderungsverluste(1,9°/oo) festgestellt(DEMOGRAFIGCESKIJ EZEGODNIK ROossı 2002, S. 381).

6.4.3 Der Kreis(Ulus) Suntar(Zentraljakutien) Beispiel eines peripheren borealen Agrarraumes in der Republik Sacha

Übersicht zur Regionalstruktur

Im riesigen Territorium der Republik Sacha(Jakutien) mit seinem hochkontinentalen Kli­maten, vorherrschenden Taigafrostböden und Tundren bzw. borealen Nadelwald befindet sich die Landwirtschaft in einer extremen agrarökologischen und-öÖkonomischen Grenzsituation, die für Gegenwart und Zukunft von Produktion und Siedlung viele Fragen aufwirft. Der Ulus(Kreis) Suntar liegt im Altsiedelland Zentraljakutiens und kann repräsen­tativ für die Transformationsprozesse in Landwirtschaft und Siedlung in der Wiljuisenke stehen(vgl. Abb. 6.4.3-1).

Abb. 6.4.3-1: Übersicht über den Kreis Suntar(Republik Sacha)

O 1000/5000 Ew. ®) Suntar(9600 Ew.) A Lärchentaiga m. Alassy

= Fernstraße 25 50 km

Quelle: Nach Weın 1991, Fig. 1, S. 192, Fig. 2, S. 194; CRATE 2003, Fig. 1, S. 873(verändert).

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