Wichtige Basisinformationen zur Struktur des Kreises Suntar sind in der folgenden Tabelle enthalten.
Tab. 6.4.3-1: Strukturdaten der Republik Sacha und des Kreises(Ulus) Suntar 2002
Region Fläche Einwohner Bev. dichte Anteil Anteil der ländlicher TitularBevölkerung| bevölkerung In 1000 in% (1.1. 2002)
Republik 3 103,2 982,9* 0,3 36 33
Sacha
Kreis 57,8 25,8 0,5 100 97 Suntar
Fortgeschriebene Daten, dagegen nach VZ 2002 für die Republik Sacha 949 000 Einwohner ‚ davon ländlich 339 000 Einwohner.
Quelle: Weın, N. 1991, S. 195; REGıoNnY Rossır 2002, S. 552; CISLENNOST’NASELENIJA ROSSIJSKOJ FEDERAZII 2002, S. 76.
Für jakutische Verhältnisse in höherer Dichte reihen sich vor allem entlang des Wiljui 47 ländliche Siedlungen(1990) aneinander, deren administratives Zentrum die Großsiedlung Suntar(2001 9800 Ew.) darstellt. Daneben ist von ihrer Siedlungsgröße und Funktion im Nordosten des Kreises die Siedlung Elgjai(2000 3500 Ew.) zu nennen. Das große Republikzentrum Jakutsk(2002 200,8 Tsd. Ew.) ist von Suntar aus über eine unbefestigte Straße von 1000 km Länge zu erreichen(BYCHKOVA-JORDAN et al. 1998, S. 220). Darüber hinaus steht der Regionalflug-Landeplatz in Suntar zur Verfügung. Die Schifffahrt auf dem Wiljui hat nur sehr begrenzte wirtschaftliche Bedeutung. Das Diamantenzentrum Mirny (37 000 Ew.), das bis Ende der 80er Jahre Agrarprodukte aus Suntar erhielt, liegt ca. 300 km entfernt. Schon diese großen räumlichen Distanzen zu Marktzentren stellen ungünstige Ausgangsbedingungen für die Transformation der Agrarwirtschaft des Kreises dar.
Landschaftseignung
Die räumlich inselhaft verteilten Agrarflächen des Kreises befinden sich unter 62° N an der polaren Grenze eines wirtschaftlich vertretbaren Ackerbaus. Für Zentraljakutien wird eine frostfreie Periode im Allgemeinen zwischen 50 und 80 Tagen angenommen. In Anlehnung an Matveev(1989) bezifferte WEIN(1991, S. 196) diese Periode für Suntar mit nur 60 Tagen im Jahr, etwa zwischen dem 15.06. und 15.08. gelegen(ebenda). Nach STRÄBRER(1999, S. 26) wurde in Suntar bei einem Januarmittel von- 33,5°C noch für den Mai nur ein Monatsmittel von+ 5,9°C ermittelt. In den kurzen Sommermonaten wird dank langzeitlicher Hochdrucklagen und kontinentaler Luftmassen ein quasi mitteleuropäisches Monatsmittel des Julis mit 17,5°C erreicht, das allerdings schon im September auf nur 5,6°C absinkt(ebenda). Einem Extremwert der Temperatur von+ 38°C im Juli stehen in Jakutsk- 64°C im Hochwinter gegenüber. Nicht ohne Bedeutung ist für Wachstum und Reife der Kulturen eine höhere Zahl von Sonnenstunden im kontinentalen und zugleich subpolaren(Tageslänge) Jakutien. Ganzjährlich beträgt die Niederschlagssumme in Suntar nur 277 mm, davon fallen in kurzzeitigen Regenstunden von Mai bis September 180 mm(STRÄßRER 1999, S. 26). Im Verhältnis zu den thermischen Bedingungen bedeutet dieser Sachverhalt hochsommerliche Trockenheit.
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