Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
Seite
149
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Beim Backen:

M

Dett Brot is in dann Gwen,

Uns' Herrgott der is bowen.

All', de von ditt Brot äten,

Soll'n uns'n Herrgott nich vergäten.

Lögow.

Att anderer Stelle sagt man:

Dat Brot is im Aden,

Unser Herrgott is bäben. lvenn't keen Brot will worden,

Lät't luter Stuten warden.

Uns' Herrgott öwer den Häwen,

Hei gaff uns dätt Löwen,

Hei gaff uns dätt Brot,

Hei schütz uns vor Not!

Rosendors,

Dätt Brot dett geiht, Dätt Frier steiht.

Is de Herd kor, Wätt Brot ock gor.

Beim Kuchen:

De Koken is söht.

De Hitt de glöht.

Jetzt steiht he im Gwen. lvill'n uns'n Herrgott lowen.

Lögow.

Treckt den Deg man hen und her In de Krüz un in de Euer.

Soll de Bärm watt nütten drin,

Hwer handhoch mütt se sin.

Lögow.

Beim Anschneiden des Brotes:

Ehe man den ersten Schnitt tat, schlug man mit dem Messer drei Kreuze auf der Unterkürste und murmelte in Lögow:

Alles, was wir haben, sind Gottes Gaben.

oder:

Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.

oder:

Gott schenkt uns ditt Brot,

Hei schütz uns vör Not.

Rosendorf.

Das erste Brot, das in den Ofen kommt, muß bekreuzt und der Backtrog um­gestülpt werden, wenn das Brot gut geraten soll. An anderen Stellen schnitt man ein