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schnell den Keil heraus und klemmt dem Kleinen die Anger ein und dann gerbt er ihm noch tücht'g das Leder mit einem Stock. Endlich kriegt der Kleine die Anger frei und läuft fort. Nun setzten sie an jede Klafter einen Klotz mit einem Keil, und nie waren die Klaftern wieder umgestoßen.
Mancherlei Spuk ist im Walde, abends und nachts. Geister, die erlöst sein wollen, gehen in Menschengestalt um und bedrängen den einsamen Wanderer. Beim Dorfe Müschen war in alter Zeit ein großer Wald. Nach Sonnenuntergang durfte niemand mehr durch, sonst wurde er umgebracht. Ein Kossät ging mal im Gberspreewald nach der Mühl- spree hin. Da schritt ein altes Männchen nebenher. Das war erst ganz klein, wuchs immer mehr und ragte zuletzt bis zur halben Dachhöhe. An der Brücke huschte es wie eine Gans über die Mühlspree, wurde ein Ungeheuer und fletschte auf der anderen Seite mit großen Zähnen.
Zn wendischen Dörfern der Lausitz sagen sie: Am Johannistag oder am Marientag sollen die Kinder nicht nach Heidelbeeren gehen. Denn da ist die „Maria auf dem Stamm" im Walde; andere sagen: die Anna.
Da sieht man sie auf einem Baumstumpf sitzen und sich die Haare kämmen. Andere sagen: 5ie kommt auf einem weißen Pferde angeritten und nimmt die Kinder mit, darum sagt man auch zu den Kindern: „Geht nicht in den Wald, da sitzt die Maria auf dem Stamm." Wie sie in Tauer wußten, sitzen Heren auf Bäumen, die im Walde heruntergehauen daliegen.
Ehe die Wenden ins Land kamen, waren bei Dörfern an der Südgrenze, wie Zemlitz u. a. solche unreinen Geister §rab^, auch <1 rnbp genannt, Graben, Draben. Sie waren groß, stark, menschenähnlich, ganz mit Fell bewachsen und m t pferdebeincn und lebten im Walde. 5ie kamen nur bei Nacht hervor; haben auch Menschen und einem Bauer das Pferd aus dem Geschirr weggefressen. Sie waren mit dem Wassernix befreundet und hörten gern dem Spiel beim Tanze zu und dem Singen der Spinnmädchcn. Die Mädchen hatten sie gern und kamen deshalb in die Lichtenstube. Normals hatten die Häuser sehr kleine Fenster nur, dadurch steckten die Graben den Pferdehuf. Dann hatten die Mädchen solche Angst, daß keine vor Morgen nach Hause ging. Damals
Abb. ise. Zwirnspinnerin mit der Spindel, die vor dem Aufkommen der Spinnräder in der Lausitz üblich war. Südgrenze. 1880.
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