nächsten Sonntag trank einer von den Bauern aus dem Krug und starb am selben Tage noch an der Pest. Bald war fast das ganze Dorf ausgestorben, aber der Fährmann unter den Überlebenden.
Die Verwünschten können sich verwandeln, eine Prinzessin erscheint als weiße Hindin, eine andere als Hund. Oster sind es drei Verwünschte, drei Jungfrauen oder drei Prinzessinnen. Noch heißt ein Iungfernberg nach ihnen im nahen Schlesien. Drei Jungfrauen kommen mittäglich vom alten Schloß bei Lieberose und baden sich im Fließ. An der Gegend von Treuenbrietzen hütete ein Schäfer seine Schafe an einem Berge und spielte dabei die Geige sehr schön. Da kamen aus dem Berg drei Jungfrauen, prächtig geschmückt, und fingen an zu tanzen, und tanzten alle drei in einem Kreis. Dann folgte er ibnen in den Berg und kam auch glücklich wieder heraus. Nahe der Kreuz-
lanke, der nördlichen Spitze des Stechlinsees, ist ein Luch. Da erscheinen nachts drei
Jungfrauen m t brennenden Lichtern.
Die weiße Frau.
Vielfach im Lande zeigt sich die weiße Frau, besonders auf den Burg- ivällc», alten Burgen und Schlössern, und auf den Stätten alter Klöster, aber auch sonst auf Bergen. So sitzt im Flachsberg beim Dorfe Deetz die weiße
Frau oder Flachsjungfer und kommt alle hundert Jahr zum Vorschein. Auf
dcni Lurgwall beim Dorfe Mldberg erscheint um Mitternacht eine weiße Dame, die erlösen kan», wer in einem unterirdischen Saale einem weißen Bullen den Kopf abschlägt. Auf dem Schloß von Lübben wandelt eine weiße Frau, eine Katze auf dem Arm. Auf dem Schloßberg zu Biesental zeigt sich um Mittag, auch um Mitternacht eine verwünschte Prinzessin, ganz weiß gekleidet, ein goldenes Spinnrad in der Hand. Einige sagen: es sei ein Fräulein von Arnheim mit ihrer Schwester, die letzte ihres Stammes. Sie sei ein gar frommes Fräulein gewesen und habe den armen Biesentalern allen Acker geschenkt, den sie jetzt noch besitzen. Jährlich in der Iohannisnacht zeigt sich aus den hornschcn Bergen bei Grtwig eine schöne Frau, in langen weißen Schleier gehüllt und eine strahlende Krone auf dein Haupt, eine verwünschte Prinzessin. Von der Kloster- kirckic zu Ncu-Ruppin führt ein unterirdischer Gang unterm See nach dem Alt-Ruppiner Schloß. Durch diesen Gang geht in der Walpurgisnacht die weiße Frau mit einem großen Schlüsselbund, ein brennendes Licht in der Hand. Ebenso mit einem Bund Schlüssel zeigt sich eine ganz weiße Da,ne auf dem Burgwall bei Teschendorf, eine auf den, hausberg bei Eberswalde und eine auf den, Räuberberg bei Phöben, diese weint und klagt. Line Verwünschte mit einem Schlüsselbund, deshalb die Utgebersche genannt, erscheint in den Ruinen des Klosters Lhorin. Brauknechte auf dem Darrboden sahen, daß sie gelbe Pantoffeln an hatte. An der Grenze zwischen den Dörfern Nieder-Finow und Liepe, in dem Grund genannt der Kubben, läßt sich oft, besonders um Johanni, mittags die weiße Frau sel)en mit enem Körbchen am Arm. Fischern hat sie nachts die Netze zerrissen. Und ebenso um Johanni eine in der Schlucht zwischen dem Schloßberg von Freienwalde und dem Räuberberg, dann brennt auf dem Schloßberg ein Schatz. Au Lehnin in der Klosterkirche wandelt eine weiße Frau mitternächtig umber, bald alle n,