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und schloß dann einen Bund mit dem Teufel auf dein Teufelsberge bei Landin. Doch wie der Vertrag bald um war, ging Nippel tiefsinnig umher. Da gab ihm sein Schäfer einen klugen Rat. Tr sollte ein tiefes Loch in den Teufelsberg graben und einen Scheffel so darüber anbringen, daß er umschlüge, schütte man etwas hinein. Den Scheffel sollte der Teufel mit Geld füllen. Das aber konnte er nicht zuwege bringen. Zuletzt rief er: „Nippel, Nappel, Neepel, wat hest vorn groten Schepel," warf ihm den Vertrag vor die Füße und flog ärgerlich davon.
Viel hatte der Teufel mit den Müllern zu tun. Einem mußte er eine Mühle mit sechs Gängen bauen; zwei Stunden weit den Mg bis zur Kirche pflastern, und der Müller fuhr dabei immer hinten nach, so schnell mußte er pflastern; allerlei Getreide in großen Menge» durcheinanderschütten und dann die Römer jeder Art für sich aus- lesen. Zuletzt sollte er mit einer Heugabel ohne Spitzen an den Enden Hirsekörner auf den Boden gabeln, aber sie rutschten herunter. Da warf er die Gabel fort und sprach: „Wenn ich nicht Teufel wär', bei dir könnte ich Teufel werden." Die Melmölle an der fAane zwischen Treuenbrietzen und Belzig hatte vormals drei Gänge und mußte nachts um 12 Uhr geräumt werden. Denn dann hat der Teufel eine Stunde lang auf dem ledigen Gang gemahlen, daß es nur so gedundert und gekracht hat.
Vor alters wohnte in der Klosterstraße zu Neu-Ruppin ein reicher Brauer, namens Schuhmann. Die Möncbe von der Klosterkirche tranken viel Bier. Mit ihnen kam er in Streit und sie verdarben sein Geschäft. Er verarmte gänzlich. Nun verband er sich mit dein Teufel, und es ging wieder groß her. Me dann der Vertrag um war, abends spät hörte man es leise klopfen, und Schuhmann schlich sich still aus dem Zimmer. Gleich darauf hörten seine Zechgenossen ein lautes Krachen in der Küche, gingen hin und sahen den Brauer mit zerschmetterte>l Gliedern am Feuerherd liegen, und wie eben der Teufel als schwarze Krähe zum Schornstein hinausfuhr. Schuhmanns Leiche konnte nicht auf dein Kirchhof beerdigt werden, Möncbe, Priester und alle ehrbaren Leute der Stadt wollten sie nicht in der Nähe wissen. So versenkten seine Freunde sie unbemerkt in einen Morast. Seitdem ging der gottlose Brauer nachts um und suchte Gesellschaft. Er hockte auf, hat auch den Holzdieben aufgelauert, denn früher betrieben die Ruppiner Bürger den Holzdiebstahl in der städtischen Heidi? im großen mit Pferden und Magen, und hat Bösewichtern den Hals umgedreht. Da kam einst spät auf der öden Mttstocker Straße ein reicher Schweinehändler gegangen. Der hatte viel betrogen, manchen kleinen Rlann schändlich geschröpft und mancher armen Frau ein krankes Schwein verkauft statt eines gesunden, doch nie ersetzt, wenn es dann verendete. Zetzt wollte er init ungerechtem Gilt sieb zur Ruhe setzen. Da erfaßte ihn Schuhmann und beide versanken in die Tiefe.
Der Tod.
Manche sagen, beim Scknnied von Jüterbog ist die zwei ersten Male der Tod gekommen, denn der ist früher leibhaftig erschienen. Im Dorfe Göttin war mal ein Fischer, der hatte sein gutes Brot, weil er Tag und Nacht auf den Beinen war. Einmal spät abends, er hatte sein Zeug an der Havel getrocknet, hört er zweimal jenseits rufen: „Hal ar." Nun inackit er seinen Kabn los und fährt hinüber. Drüben steht ein