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laufen und bitten. Dann hat er die Mühle angelassen, und sie ist wieder gegangen, und sie mußten ihn gut beschenken, dann war er zufrieden. Einmal war er Bescheider auf einer Windmühle, und die Müllerin bat ihn, er sollte etwas Kleinholz hauen. Da hört sie Knistern und Knastern im Kammrad und Getriebe, und alle Kämme aus dem Kammrad brechen heraus. „So, da ist Kleinholz," sagte Pumpfuß. Als die Frau nun so sehr jammerte, holte er Ähren aus der Scheune und steckte sie in die Kammlöcher. Dann ließ er die Mühle an, und sie ging wie vorher. Mal kam er an einer Windmühle vorbei, als sie scharf machten. Er fragte: „Ist's erlaubt, scharf zu machen?" „Immerzu!" hieß es. Da arbeitete er los, doch niemand gab ihm zu essen. Da steckte er den Pickenstiel durch den Läufer, den sonst sechs Mann tragen, und trug ihn auf der Schulter nach dem Wirtskaus, setzte sich hin und frühstückte. Da mußten sie ihm, Meister und Gesellen, himmlisch gute Worte geben, dann brachte er den Stein zurück. Da gab es das Allerbeste. In einer Mühle machte er auch zu hohe Ansprüche, da hatten sie ihn zum beste». Pumphut ging weg und kam bei Zimmerleuten vorbei; die machten sich über ihn lustig. Da sagte der Meister: „Lacht den Mann nicht aus! Wenn ihr Pumphut nicht gekannt habt, werdet ihr ihn noch kennen lernen." Sie machten gerade eine Mühlwelle, und wie sie die richtig anschauten, war sie zu kurz. Da sagte der Meister: „holt Pumphut zurück und gebt ihm gute Worte." Endlich kam er. „Ihr habt euch verschnitten, das ist nicht so schlimm." Sie mußten an einem Ende der Mühlwelle angreifen, und er zog am anderen. Da wurde sie wieder zu lang. „Müssen wir wieder abschneiden," klagten die Zimmerleute. „Abschneiden ist nicht nötig," sagte Pumphut, schlug mit seinem Hut gegen die Mühlwelle, da war sie wieder kürzer. Kcal kam er zu einer Wassermühle und wollte Arbeit haben, aber der Kleister ließ ihn gar nicht in die Mühle, weil kein Wasser war. Pumpfuß sagte, er wollte die Mühle auch so gehen lassen. Und der Müller hörte das Rad klappern und die Mühle gehen, trat heraus und sah lauter kleine Kinder um das Rad. Von einer anderen Mühle mußte Pumpfuß weiterziehen, der Müller wollte ihn nicht haben. Der konnte auch was und schickte Pumpfuß die Mühlsteine nach. Wie Pumpfuß die ihm nachlaufen sah, legte er bloß ein Tuch hin, und die Steine machten halt. Auf der alten Buschmühle hinter Lübbenau war es früher nicht geheuer, doch ein Bescheider hatte das Gespenst, das niederpolterte im Schornstein, aufgefangen in einem Sack von ungebleichter Leinwand und mit verkehrten Stichen, und fortgetragen. Seitdem ging die Mühle ganz schön. Da kam einmal ein Bäcker mit einem ganzen Kahn voll Getreide und wollte mahlen, aber die Mühle sich selber einrichten. „Kleister, wir wollen nach der Wirtschaft fahren; mag der doch mahlen," sagte Pumphut. Dann kam ein Bote. „Der Bescheider soll gleich zurückkommen, der Bäcker kann nicht mahlen. Anstatt Schrot kommen lauter Füchse aus dein Loch heraus, und es sind so viel Füchse da, daß kein Menscb im Mühlhaus durchkommen kann." Dann lachte aber der Bescheider und forderte noch ein Glas Bier. „Sie können ja die Füchse fangen. Fahre nur, die Fücbse werden schon wieder aufhören." Pumphut zog sein Taschenmesser heraus, klopfte mit ihm dreimal auf den Tisch und steckte es wieder ein. 5o viele Füchse als herausgesprungen waren, sprangen wieder hinein.
Mal hatte er sich mit einem Glaser in der Schenke entzweit und ging früher weg als der. Dann verwandelte er sich in eine große Schlange und legte sich in den Weg