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solches Kunstwerk anfertige. Da hat er sich nach oben führen lassen und an einer Schraube gedreht, und seitdem sind die Löwen verstummt.
Krieg. Bei der alten Stadt Lenzen an der Elbe fand eine große Schlacht mit den Slawen auf dem Marienberg statt, nach anderen bei Mohr oder Seedorf oder Mellen, wo überall noch der Boden rot ist vom Blut. An allen diesen Orten lassen sich noch oft die Geister der Erschlagenen sehen. Lin Ritter, von Feinden verfolgt, sprang mit seinem Pferde oberhalb Gatow in die Havel und durchschwamm sie. Glücklich gelandet, hing er auf der Landzunge an einer Eiche seinen Schild und Speer auf, seitdem heißt jene Schildhorn. Wie die Gelehrten meinen, so berichtet Kuhn, sei es ein Fürst Zaczo von Eöpenick gewesen; das Volk wußte nichts davon. Auf dem Räuberberg bei Bechlin lag einst ein Raubschloß. Ein Draht führte von der Brücke des Krenzliner Dammes nach dem Schloß und läutete eine Glocke, wenn ein Magen über die Brücke fuhr. Dann brachen die Raubritter hervor und plünderten die Reisenden. Auf dem Röwerbarch an der Havel, zwischen Phöben und Paretz, stand vormals ein altes Schloß. Sie sperrten nachts den Strom mit einer Kette und brandschatzten die Schiffe. Ein Draht bis zu einer Klingel in der Burg verriet die nahenden Schiffe. Der Räuber Heine Klemen, voll ungeheurer Stärke, hauste heimlich in der Klemenskuhle im hainholz. Lin Mädchen, das er geraubt, mußte schwören, keinem Menschen ihn zu verrateil. Aber sie sagte alles einem Ofen, in dem Leute waren. So wurde der Räuber ergriffen und hingerichtet, und noch heute wird auf dem Rathaus der Stadt pritzwalk sein Schwert aufbewahrt.
Treuenbrietzen hieß eigentlich Brietzen. Einst hart belagert, wehrten sich die Bürger mutvoll und erschossen den feindlichen Oberst mit einem silbernen Knopf. Da gab der Kurfürst der Stadt den Namen. Aber es heißt auch, weil die Stadt zuzeiten des falschen Maldemar treu zu Ludwig dem Bayern hielt. Die Stadt Kyritz hatte eine Fehde mit dem mecklenburgischen Ritter Kurt von Bassewitz, der sie im Jahre s hart belagerte. Die Kyritzer verteidigten sich tapfer. Da ließ er einen unterirdischen Gang graben. Das Mühlen und Klopfen unter der Erde hörte ein Verbrecher im Turm. Er meldete es; ihm wurde das Leben geschenkt. Nicht lange, so kam der Ritter am Markt aus der Erde hervor, aber die Bürgerschaft stand bereit. Die einen sagen, er wurde durch heißen Brei wehrlos gemacbt, die anderen, nach hartem Kampfe gefangen und enthauptet. Schwert und Panzer des Ritters werden noch auf dein Rathaus aufbewahrt. Dietrich von Auitzow hatte einst einen alten Ritter gefangen und barfuß in den Turm gesetzt. Ein junger Herr von Stechow ließ sich als Diener in der Burg anstellen und befreite dann den Ritter. Doch die bestellten Pferde waren nicht zur Stelle. Zuletzt wurde der Alte, der ohne Schuh und Strümpfe über Schnee lind Eis wacker aus- gehalten, auf der Flucht von den ctzuitzowsckxn eingeholt und wieder in den Turm gesteckt, später aber freigelassen. Den Junker, den er ehrte, behielt Huitzow bei sich. Er hat noch manchmal tapfer an der Seite des alten Auitzow gekämpft. Zn einem Turm des alten Schloß zu Eldenburg ist ein steinerner Stuhl, vorn geschlossen mit einer eisernen Stange, auch genannt die Zudenklemme. Auf diesem Stuhl soll ein Huitzow seinen Bruder haben verhungern lassen.
Auf dem Felde, wo bei Bernau dir panke entspringt, hat Kurfürst Friedrich im Zahre ^32 die hussiten in heftigem Kampfe geschlagen, und ist das Blut der Feinde in